AW: Pflege zuhause und Sterbebegleitung
Hallo Soya,
das Wesentliche haben die anderen schon geschrieben.
Bei meinem Mann kam der Medizinische Dienst auch nicht rechtzeitig, um die Pfelgestufe einzuschätzen. Es wurde dann nachträglich auf Grund eines Gutachtens der Hausärztin und eines Pflegeprotokolls (ein exemplarischer Tag) von mir eingestuft und bekam dann die dritte Pflegeklasse.
Notier Dir also kurz, wann Du was machst, und dokumentiere so, dass eine 24-Std. Rundum-Betreuung erfolgt.
Zur Sterbebegleitung: Die wichtigste Sterbebegleitung die Du machen kannst, ist ihr Deine Nähe und Fürsorge zu schenken. Das machst Du schon und das ist unendlich wertvoll. Letztlich ist das auch das Hauptziel bei der Sterbebegleitung in Gesprächen, nämlich mit dem Sterbenden zu sein und sie/ihn nicht alleine zu lassen.
Ob in ihrem Zustand Gespräche überhaupt möglich sind, das bezweifle ich. Was aber möglich ist, ist Streicheln, die Ermutigung loszulassen und das Aussprechen dessen, was Du fühlst und wie sehr Du sie liebst. Du kannst auch an schöne Erinnerungen anknüpfen, kannst ihre Lieblingsmusik spielen, ihre Lieblingsblumen ins Zimmer stellen, ihr Lieblingsparfum/Duft wirken lassen. Halt alles sanft, dezent, mit Ruhe. Wir wissen nicht, was davon von ihr bewusst verstanden wird aber es kommt evtl. mehr (unbewusst, als Stimmung / Gefühl der Geborgenheit) an, als wir ermessen können. Auf jeden Fall ist es gut, alles auszusprechen, was man noch so gerne sagen würde.
Ich wünsch Dir viel Kraft
martina
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