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Alt 11.05.2003, 11:28
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Gut's Mörgelchen, liebe Jutta,

nö, ich hab' noch nie entsetzt den Kopf geschüttelt über Dein Deutsch, Jutta, (grins!), ich bin schliesslich Schweizerin, und denke mir immer, Ihr Deutschen könnt viel besser Deutsch als ICH! - Wenn Du mich jetzt Deutsch SPRECHEN hören würdest, so würdest Du Dich ab meinem Schweizerdeutsch-Akzent bestimmt kringeln vor Lachen, hihi!
Aber ich muss zugeben: Ich kann besser Deutsch SCHREIBEN als Sprechen, hm-hm!

Auf das "Entspannen" will ich nochmals kurz eingehen, auch für die liebe Gabi.
Ich persönlich sehe da "Unterschiede". Wenn ich also in einem heissen Schaumbad in der Wanne sitze und dabei ein Buch lese, mit Kerzenschein und einem Gläschen Wein dabei, so gehört das für mich in die Kategorie: "Sich was Schönes gönnen".
Auch nur ein Buch lesen gehört dazu. Oder sich bei einem Fernsehabend gemütlich hinräkeln. Oder mit Freunden zusammen sein und gemütlich Plaudern. Oder ein feines Essen geniessen. Oder sich eine tolle Massage gönnen.
Das sind Augenblicke, die ENTSPANNEN, weil ich nur für MICH etwas Gemütliches tue. Und es sind sehr wichtige Augenblicke, die ich brauche.
Doch all diese Dinge sind wie eine "sanfte" Ablenkung von mir selbst. Ich beschäftige mich somit nicht mit MIR.
Mit MIR kann ich mich nur dann beschäftigen, wenn ich entweder in Ruhe meditiere, oder Tagebuch schreibe, oder in einem Augenblick an einem See die Seele baumeln lasse, oder hier im Kompass schreibe, oder wenn ich sowas tue wie Thai Chi, das mit mir und meinem Körper BEWUSST was zu tun hat.
Letztere Dinge tut man eben seltener, stimmt's?

Jetzt gibt's da noch die "Künste", hm? Die Künste wie das Malen, das Dichten, das Musizieren, oder das Gestalten allgemein. - Was in unserer Gesellschaft leider oftmals verschrien wird oder eben negativ betrachtet wird. Alles, was mit Künsten zu tun hat, sorgt nicht für einen Broterwerb, nicht wahr?
Aber eigentlich ist das gar nicht so wichtig, denn man muss sich mal fragen, WESHALB der Mensch überhaupt so künstlerisch sein kann oder will. (Künstlerisch ist ja jeder irgendwie.)
Wenn man mit Künstlern spricht, so erfährt man da oftmals sehr viel "tiefsinniges". Künstler haben etwas, was wir, wenn wir NICHT künstlerisch leben, nicht verstehen können. (Naja, man betrachte sich ein gemaltes, abstraktes Kunstwerk und stelle sich die Frage: WAS ist daran jetzt KUNST?)
Wir können da nicht nachvollziehen, was der Künstler beim "künstleren" dabei "erlebt" hat. Wir können das erst nachvollziehen, wenn wir es auch mal versuchen.

Also, angenommen, wir versuchen da jetzt mal jene Kunst des Malens. (Spielt keine Rolle, ob man da jetzt Talent hat oder nicht.)
Wir pinseln da Farbe auf's Papier, und pinseln einfach, weil's uns gefällt und weil die Farben so schön sind, hm? (Grins!)
WÄHREND wir da also so pinseln, ... da haben wir jedoch mehrere "Kategorien" (wie ich sie halt nenne) eingeschlossen: Wir bemerken nämlich, dass wir ENTSPANNT sind, UND dass wir uns mit uns selber beschäftigen!

Wenn man EINMAL so malt, merkt man das vielleicht nicht so schnell. Man merkt es erst, wenn man öfters malt. Zuerst ist es nur die ENTSPANNUNG, die man fühlt, aber später wird einem dann bewusst, dass man sich nämlich SEHR intensiv mit sich selber beschäftigt. Denn WAS da aus der eigenen Hand mit dem Pinsel fliesst, das ist das Innere, das spricht, hm-hm!

So gesehen bringen uns die "Künste" eben eine ganze Menge. Sie sind ein "Rätsel", wo es sich lohnt, dieses mal zu "knacken".
Klingt's zu philosophisch? Zu phantastisch? - Naja, als Gedankenanregung ist's ja vielleicht auch gut. (Lach!)
Daher lass ich diesen Gedanken wieder mal einfach hier stehen ...

Bis späterchen!
Liebe Grüssli
von der "krassen" Brigitte
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