Hallo Claudia,
erst einmal herzlichen Dank für deine lange ausführliche Antwort. Es tat gut zu lesen, wie du damit umgehst.
Psychologische Hilfe nimmt meine Mutter leider nicht in Anspruch. Am Mittwoch hat sie ihren ersten Termin bei einem Psychologen. Auf ihren Rehas war sie wohl 1-2 mal bei einem, aber die haben sich wohl meist nur angeschwiegen, so wie sie erzählt hat.
Ich hoffe, dass der am Mittwoch sie vielleicht doch dazu umstimmt, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Zum Thema Weihrauch - ich habe viel gelesen, aber das einzige, was die Ärzte meiner Mutter anbieten sind Chemos, Chemos, Chemos. Nix da vonwegen Weihrauch oder sonstige Dinge. Als ich ihre Onkologin fragte zwecks Enzymtherapie, meinte diese nur, dass dieser Bereich wohl nicht ausreichend erforscht sei, als dass sie dazu raten könnte.
Meine Mama nimmt sicherlich seit 2-3 Jahren regelmäßig Enzyme. Ich glaube, dass dies auch der Grund ist, wieso sie sehr selten erkältet ist oder sonstiges hat. Selbst wenn ich richtig krank bin, hat sie sich nie angesteckt, früher schon sehr oft.
Ich finde es toll, dass du trotz der Metas in den Urlaub geflogen bist. Ich bin doch der Meinung, dass wenn es irgendwie möglich ist, man sein Leben doch so leben können sollte, dass es trotz der Krankheit möglichst uneingeschränkt ist.
Ich drücke dir die Daumen, dass das Staging doch etwas Positives ergibt.
Ich wusste gar nicht, dass man Metas auf Chemos testen lassen kann?? Das ist mir ja wirklich total neu. Bei meiner Mama machen sie gar keine Gewebeprobe, was aber natürlich auch damit zusammenhängen kann, dass die große Hautmetastase nicht rausgeschnitten werden kann, da sie am Arm mit dem Lymphoedem ist. Und sonst hat sie ja "nur" noch welche unter ihrem linken Arm, was aber Lymphmetastasen sind. Diese will sie auf keinen Fall operieren lassen, da sie Angst hat, dass sie dort auch ein Lymphoedem bekommt. Das kann ich sehr gut nachvollziehen, sie wäre dann ja total eingeschränkt.
Es freut mich, dass du so eine tolle Unterstützung in der Familie erhältst. Ich versuche meine Mama auch so gut es geht zu unterstützten, aber manchmal kann ich nicht anders, als weit weg von ihr zu sein. Ich halte es nicht aus zu sehen, wie es ihr schlecht geht. Ich bin natürlich für sie da, wenn sie mich braucht und auch oft da, wenn es ihr schlecht geht, aber manchmal brauch ich einfach Zeit für mich um Kraft zu tanken.
Leider haben wir sonst keine Unterstützung, auch wenn die Familie sich nach außen hin immer anbietet. Wenn man dann mal wirklich was braucht, sind sie nicht wirklich da. Mitleid bekommt man und dann wird auf ein anderes Thema umgelenkt. Für meine Mama wäre es zu anstrengend mit meiner Familie über ihren Tod zu sprechen und was aus mir wird usw, da ich ja noch in der Ausbildung bin. Denn die Familie will davon nicht wirklich etwas hören.
So schlag ich mich meist alleine durch, mein Freund ist zwar für mich da, aber er weiss auch nicht wirklich, wie er damit umgehen soll. Er gibt sich sehr viel Mühe, aber ich kann verstehen, dass nicht jeder mit so etwas umgehen kann.
Ich bin am Überlegen, ob ich mich nicht vielleicht doch mal an ein Hospitz wenden soll, einfach nur, um mir Infos darüber zu holen, ich hab ja keine Ahnung davon, was das wirklich ist. Klar hört man hier und da etwas davon, aber so wirklich wollte ich mich eben nicht damit auseinander setzen.
Vorhin habe ich mit meiner Mama telefoniert, da ich gerade bei meinem Freund bin. Habe ihr einen Kuchen gemacht und wollte sie überraschen damit und dann evtl noch mit ihr in den Biergarten. Leider geht es ihr nicht gut. Sie hat starke Kopfschmerzen und ihr ist schwindelig. Ich denke es sind die Metastasen - ich weiss nicht wie ich handeln soll - sie will keinen Arzt rufen. Am Mittwoch hat sie ja erst das Gespräch mit dem Psychologen - und dann evtl erst die Woche drauf die Bestrahlung.
Ich hoffe die Zeit reicht - ich hab Angst, dass es von jetzt auf gleich vorbei sein kann....
Claudia, ich danke dir nochmal sehr für deine Antwort und drücke dir ebenso für Mittwoch ganz feste die Daumen!
Alles Liebe für dich!
Angie