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Alt 13.06.2007, 08:59
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Atlan Atlan ist offline
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Registriert seit: 16.08.2005
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 1.212
Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

hallo rosemarie,
perry-rhodan-fan, stimmt (immer noch). du bist die einzige bisher, der der name etwas sagt. das genre ist bei frauen doch eher nicht bekannt, aber bei dir?
ich habe schon drei jahre nach meinem tu überstanden. ein zungenlösen war nicht nötig, meine zunge von anfang nicht festgenäht oder so war. auch hatte ich ja das glück nur einen kleinen tu (T1 < 2 cm) zu haben, so das die heilung der physiologischen epithelisierung überlassen wurde.
ich habe das mit deiner erkrankung verstanden. es ist bestimmt nicht so toll mit so einer persspektive leben zu müssen. ich kann mir vorstelllen, das das eine ziemliche belastung ist, denn man kann ja nicht dauernd zum arzt rennen und sich untersuchen lassen. oder gibt es ein spezielles vorsorgeprogramm für deinen fall?
liebe grüße
atlan

hallo djalpha,
deine vielen fragen sind ausdruck deiner sorge um deinen vater und an dieser stelle mehr als berechtigt. enbenso schwierig ist es aber auf alle eine antwort zu finden, vor allem weil die diagnose gerade erste gestellt wurde. zunächst einmal heißt es, an eine genaue diagnose zu kommen das kann evtl. bis nach einer operation auf sich warten lassen. z.b. wurde mir vor meiner op gesagt, ich hätte einen sog. schmiencke tumor. nach der op war es eine plattenepithel-ca. heute werden die patienten allerdings immer komplett aufgeklärt. die vorgehensweise, die wahrheit gänzlich zu verschweigen oder bewußt nur häppchenweise zu liefern, ist (eigentlich) nicht mehr aktuell. daraus folgt eine enbenso große belastung, aber man weiß wenigstens bescheid. ich rate dazu, dass betroffene nie alleine zum arzt gehen, sondern immer eine begleitung mitnehmen, weil man als betroffener einfach nicht alles mitbekommt. ist sogar mir so gegangen, obwohl ich vom fach bin. ich habe immer meine frau mitgenommen, die mitgehört hat und die auch die fragen gestellt hat, die ich vergessen habe (in der aufregung). die heilungschancen sind abhängig von der tumorgröße und -art. das hast du dir wahrschienlich schon gedacht, klar, aber hier kann von niemand darüber eine aussage machen. es gibt wissenschaftliche untersuchungen darüber und die besagen, je mehr man an gewohntheiten wie rauchen und regelmäßigem alkohogenuß festhält, desto höherist die rezidivrate. deshalb der dringende apell an deinen vater, das sofort einzustellen, sonst hat jede behandlung wenig sinn. was den umgang mit der erkrankung anbelangt, ist die männerwelt seit jeher nicht so auf ihre gesundheit bedacht wie die damenwelt. es findet im moment ein pradigmenwechsel statt und das ist gut so. dennoch wird die krankheit verleugnet, man ist ja ein kerl und die angst unterdrückt, obwohl sie bohrt und nagt. wenn man dann noch sowiso schlecht über seine gefühlen sprechen kann, wird man sich nach innen vergraben. meine empfehlung. mit offenen karten spielen. ein tu-kranker will eigentlich nichts weiter als reden. die erkrankung odffen ansprechen, aber nicht die höllische mitleidtstour fahren. ein tabuisieren bringt nix.
so das reicht glaube ich erst einmal. alle anderen wollen sicher auch nocht etwas zum thema beitragen. ich wünsche euch allen viel kraft diese zeit zu überstehen.
lg
atlan
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