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Alt 15.06.2007, 12:12
Crazy_kiki Crazy_kiki ist offline
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Standard AW: GENTEST und Folgen

Hallo Karin!
Ganz so sieht es nicht aus.
Ich bin selbst Trägerin einer BRCA1 Mutation. Ich hatte meine ED 12/2003 mit 26 Jahren. Meine Oma(väterlicherseits) war 1973 bei ED 49Jahre alt. Darauf riet meine Ärztin im Charité mir zu einem Gentest. Das war letzten Sommer und ich hatte mich dazuentschieden, da ich schon immer einen Verdacht hatte das das mit meiner Oma zusammen hing. Ergebnis im Dezember 2006 ich bin Trägerin einer BRCA1 Mutation.
Da ich so jung war und die histologie nicht so gut ausfiel hatte ich eh ein hohes Risiko für einen Rückfall, jetzt liegt mein derzeitiges Risiko das sich wieder ein Brusttumor bildet bei ca 85% und das sich ein Tumor an den Eierstöcken bildet bei ca 65%. Doch ich bin jetzt seit 3 Jahren frei und bin sehr froh darum, trotzdem ist das im Moment für mich kein Grund gleich so gravierende präventive Maßnahmen zu ergreifen und mir alles Brustdüsen gewebe und die Eierstöcke entfernen zu lassen.
Ich bin in intensiver Nachsorge auch der Eierstöcke und das gibt mir im Moment genug Sicherheit.

Man sagt das eine Frau eine Wahrscheinlichkeit von ca.10% hat im laufe ihres Lebens, d.h. bis zum 80. LJ. an Brustkrebs zu erkranken.

Trägerinennen einrer BRCA1 oder BRCA2 Mutation haben ein Risiko von ca. 50-85% bis zum alter von 70Jahren ein MammaCA zu entwickeln.

Bei BRCA1 etwas höher als bei BRCA2.

Das Risiko mit Mutation ein Ovarialkarcinom zu entwickeln liegt bei ca. 15-65%, auch hier bis zum 70 LJ.

Natürlich kann einer Trägerin eine präventive Operation, wie ich sie oben genannt habe angeboten werden und auch durchgeführt werden, doch aus Studien geht hervor, dass es keinen großen Vorteil gegenüber engmaschigen Kontrollen gibt.
Sicher könnte ich durch Entfernung des Brustdrüsengewebes mein Risiko von ca. 85% auf ca. 5-10% minimieren, doch so eine OP birgt auch ihre Risiken.

Von allen Neuerkrankungen sind nur ca. 5-10 Familiär bedingt.

Meine Geschwister und mein Vater wurden mittlerweile auch getestet und von meinem Vater und einem meiner Brüder wissen wir das auch sie die BRCA1 Mutation tragen, ebenso meine Schwester die auch aktuell an einem DCIS erkrankt ist, von den anderen wissen wir es noch nicht offiziell. Das Thema gehört nun zu unserem Leben und wir wachsen da hinein. Und durch meine Offenheit und Informationen schafft es auch meine Familie ganz gut.

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen. Ich hab dir noch ein paar interessante Links rausgesucht:

http://www.uni-heidelberg.de/presse/.../grischke.html

http://www.uni-ulm.de/klinik/ufk/onk...rca-paper.html

http://www.charite.de/presse/de/arch...ngen05_34.html

http://frauen.qualimedic.de/brustkre...h_zentren.html

Alles Liebe
Kiki
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Hoffnungen sind Schwerkräfte,
die uns nach OBEN ziehen.
(E.Ferstl)
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