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Alt 18.06.2007, 16:10
simtomeli simtomeli ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

An Euch alle,
ich bin ziemlich verzweifelt. Mein Vater leidet nach der Radiochemo unter einer ganz massiven körperlichen und seelischen Schwäche. Er ist oft tagelang nur auf die Toilette gegangen, wird noch über den Port ernährt und schlief sonst fast ausschließlich. NUn wurde seine Sprache wieder sehr gut, seine Leberwerte besserten sich rapide und er konnte, kann wieder schlucken. Vorher ging gar nichts mehr, nun trinkt er bis zu 2 l Wasser oder Tee am Tag. Die Schwäche bleibt, wurde durch die Immobilität immer schlimmer. Nun kam er zu uns, weil er sich nicht mehr zutraute, alleine mit meiner Mutter zu sein und auf die Toilette zu gehen. Dann kamen 2 Tage und 1 Nacht, in denen sich sehr viele Blutkoagel im Mund gelöst haben, der Tumor hat sich jetzt noch (4 Wochen nach Therapieende) so rasant verkleinert. Der Hb von meinem Vater sank dadurch auf 9, wir haben Kreuzblut bestellt und er wurde heute transfundiert. Gestern kam noch ein Magen-Darm-Infekt hinzu mit Fieber, Verwirrtheit usw.. Ich habe so Angst, dass er diesen Infekt und seine Folgen nicht übersteht. Mein Mann (er ist Arzt) tut was ihm möglich ist, mehr kann man denke ich in der Klinik auch nicht tun, saß die ganze Nacht bei ihm, Infusionen etc.,das Fieber sank nun wieder, er konnte heute schon wieder 3 x selbst zumindest auf den Toilettenstuhl. Er ist schwach, hat abgefiebert, aber der Atem und der Puls sind noch ganz schnell. Nach der Transfusion, bzw. zum Ende hat sich der Port zugesetzt. Nun muss alles über eine Braunüle laufen.
Er tut mir so leid und es tut mir so weh ihn so zu sehen, wie er selbst verzweifelt, noch möglichst alles selbst machen möchte und doch nicht kann.
Ich bitte Euch ganz herzlich um Antwort bzw. Rückmeldung.

Simone
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