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Alt 24.06.2007, 20:59
Die3As Die3As ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo an alle...

stellt euch die Situation vor. Mein Sohn hat seinen Mittagsschlaf gehalten bei meinen Eltern...nach dem aufstehen wollte er zu Opa....er hatte auch geschlafen...Adrian wurde wach und wollte gleich zu Opa...er hat seine Teeflasche geholt aus der Küche istzu Opa ins Bett und hat da seinen Tee getrunken...beide ganz ruhig nebeneinander und Papa hat Adrian dann ganz lieb gestreichelt und sie haben sich die ganze Zeit angeschaut....könnt ihr euch vorstellen wie es uns ging...Mama und ich waren stark wir haben unsere Tränen gut unterdrückt...aber mein Herz ist fast gestorben..ich dachte ich sterbe so Schmerzen hatte ich in der Brust.....aber so haben wir uns gut gehalten....Mein Mann hat uns beiden, mir und mama, gut geholfen...Er ist ein starker Mensch und hat etwas die ganze Situation "entspannt".....Es tat so weh, denn Papa hat bestimmt auch gedacht: Ich sehe ihn nicht aufwachsen! Es geht ihm nicht gut...es geht nicht mehr lange....Papa meinte heute auch, wenn er könnte dann würde er aber er kann nicht....er hat darauf angespielt auf seinen größten Wunsch...mit seinem Enkel Fußball zu spielen...Mein Vater war ein sehr guter Spieler und hätte er damals nicht ein schweren Unfall gehabt, hätte er beim KSC anfangen können...und Adrian schlägt nach ihm. Er spielt schon toll Fußball ist ein Linksfüssler und richtig gut für sein Alter...Papa wollte wenn er größer ist mit ihm öfters auf den Fußballplatz....mein Mann und ich sind mit ihm dann hinter das Hausund haben gespielt Papa hat dann zugeschaut...und ich wußte wie es in ihm brodelte...manchmal schaute er weg und ich weiß warum...eigentlich wollte er das mit seinem enkel machen und nun kann Adrian es und er nicht mehr....iat das fair..

Ich ertrage das alles nicht mehr...ich will das das alles vorbei ist...ich ertrage diesen anblick nicht mehr und sehe Papas Augen die so gelb sind, seinen Körper, der so geschwächt ist, einen Mann der so viel noch vor hatte....Heute schaue ich jedem älteren Mann hinterher, und denke, das wird mein Papa nie werden...grau und voller Falten...nie einen Stock zum gehen benutzen...nie...Wir haben ihn heute wieder ins Krankenhaus gebracht, er durfte gestern eine Nacht nach Hause...ich war stark, aber ihn umarmt und gesagt er soll sich wacker halten...habe nicht geweint und schön gewartet bis wir im Auto saßen. Mein Mann ist gefahren...Adrian hat etwas geweint weil wir wieder Oma und Opa "verlassen" müssten....Aber ich habe dann die Tränen laufen lassen....

Vielleicht klingt es kalt und herzlos...verzeiht mir alle aber wenn es mich mal trifft wäre ich froh darüber: ICH wünsche mir dass Papa bald nichts mehr mitbekommt, ich wünschte er schläft ein oder er fällt in ein Leberkoma oder er steht unter Morphin, dass er nichts mehr mitbekommt...ich ertrage es nicht ihn so klar zu erleben aber dem Verfall des Körpers nicht entgegen wirken zu können...bitte bitte verzeiht mir aber vielleicht versteht ihr mich etwas....ich gehe jetzt ins Bett mit meinen Telefonen...mein Gedanke wird Papa sein beim einschlafen, beim Träumen und beim Aufstehen..aber ich funktioniere, gehe zur Arbeit und erledige so gut es geht den rest um mich herum....ich hoffe so dass es irgendwann wieder besser wird.....
Liebe traurige Grüße Alexandra....
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