Aus der Versenkung kurz aufgetaucht:
Wir verabschieden uns für ein Wochenende nach Thüringen.
Heute habe ich ein wenig Zweifel, ob die Arbeit im Hospiz tatsächlich so gut ist, bin ziemlich durch den Wind, bekomme doch sehr viel mit und die Augenblicke des endgültigen Abschiedes sind sehr präsent, wenn die Pflege zu einem Sterbenden gerufen wird. Das eigene Chaos - wie mag es der Frau nun zumute sein, wird jemand da sein, der sie auffängt? Ich wünsche es ihr von ganzem Herzen. Wäre am liebsten mitgefahren, einfach, um sie in den Arm zu nehmen, ihr ein wenig von dem unsagbaren Schmerz, der über sie hereinbrechen wird abzunehmen. Und doch weiß ich, dass es nicht geht. Jeder ist alleine auf dem Weg, der der geht und der, der zurückbleibt.
Nein, Uneinfühlsamkeit kann nur der mir nur nachsagen, der boshaft und verletzend sein möchte. Schade nur, wenn der Weg, der nach oben führen sollte, nicht zufrieden und glücklich macht, sondern aggressiv und ungerecht. Haken dran! Was nicht mehr passt, muss nicht mehr sein.
Brunilein, wir nehmen dich mit, klar

. Hab Angst, hoffe, dass die Gefühle unter Kontrolle bleiben, nicht wegen mir, sondern wegen der anderen, die morgen einen glücklichen Tag erleben sollen. Wie großartig, dass ihr Mitschüler nicht vergessen ist, wie großartig, dass sie ihn durch Gespräche und Erinnerungen am Leben lassen.
Unsere Sterne werden leuchten, ganz sicher!
Ein wenig traurige, hilflose Grüße. Lasst euch nicht ärgern, lasst euch nichts unterstellen, hakt ab, was es nicht wert ist...
Wünsche euch ein erträgliches Wochenende und scheucht das TT in die Ecke!
LG
Andrea