Hallo Träne,
ich bin auch relativ neu hier,glaub erst seit zwei Monaten oder so..ich bin 18 Jahre alt und meine Mama bekam im Januar dieses Jahr die Diagnose Haarzellen-Leukämie. Das war schon mal der erste Schock,hätte nie gedacht,dass meine Mutter sowas mal bekommt.Naja aber meine Eltern sagten mir auch,dass die Art von Leukämie gut zu behandeln ist und die Remissionsrate sehr hoch ist. Die Chemo hat sie ambulant bekommen,war also die ganze Zeit zuhause und konnte sich auch um mich kümmern..also was heißt kümmern,sie hat mir Mittagessen gemacht wenn ich von der Schule heimgekommen bin und sonst verlief eigentlich auch alles relativ normal. Sie war schon geschwächt von der Chemo, aber wir waren alle zuversichtlich,dass sie bald wieder ganz gesund sein würde.
Soweit so gut, das Problem war nur,dass die Leukämie weg war,es meiner Mum aber immer schlechter ging(Bauchschmerzen,Taubheitsgefühle,heftiger Schwindel,Kopfweh).Die Ärzte meinten aber,das käme von der Chemo. Es wurden MRT-Aufnahmen von der Wirbelsäule und vom Schädel gemacht,alles OK. Bis jemand drauf kam,eine MRT der Halswirbelsäule zu machen. Dort kam heraus,dass sie einen Tumor im Rückenmark auf Höhe des 3.Halswirbels hat. Das war der nächste Schock,ich hab echt nicht mehr gewusst,wie es weitergeht. Der Tumor war"zwar" gutartig,was aber heißt,dass er nur operativ und nicht durch Bestrahlung entfernt werden kann. Und die Operation war sehr schwer, die Ärzte mussten einen Teil vom Tumor drin lassen,da meine Mum sonst vom Hals ab gelähmt gewesen wäre, die Ärzte hätten sonst die Nerven beschädigt. Und vom Hals ab gelähmt heißt auch künstliche Beatmung und was dann gewesen wäre,da darf ich echt gar nicht dran denken...
Naja sie war jetzt auf Reha,ist seit 2 Wochen daheim und einigermaßen fit. Morgen muss sie zur MRT,wo man bestimmt wie groß der Tumorrest ist. Ich hoffe mal,ziemlich klein,weil diese Sorte relativ langsam wächst,sodass meine Mum noch 10 Jahre oder sogar mehr beschwerdenfrei leben könnte.
Die Zeit vor der OP,besonders wo meine Mum dann im Krankenhaus war,war echt die schlimmste in meinem Leben. Ich hab noch einen Bruder,der ist 10 Jahre älter als ich und wohnt nicht mehr daheim,auch nicht in der selben Stadt. Mein Papa hat zuhause oft zu Weinen angefangen,was mich auch vor ein riesen Problem gestellt hat,weil ich meinen Papa noch nie hab weinen sehen.Hab das dann aber einigermaßen hingekriegt,dass ich daheim und bei meiner Mum immer stark war und Hoffnung gemacht hab und mich dann halt bei meinen Freunden ausgeheult hab.Ich hab mir halt gedacht,dass das meinen Dad nur noch mehr fertig macht,wenn er weint und ich auch noch anfang...
Mit meinen Freunden konnte/kann ich eigentlich gut darüber reden,sie haben mich auch getröstet und mit Mut gemacht. Mit meinem Freund war ich zu dem Zeitpunkt noch nicht zusammen,aber ich hab ihn auch erzählt was in letzter Zeit so bei mir los war und mit ihm kann ich da auch drüber reden,hab ich das Gefühl.
Im Haushalt hab ich nicht alles machen müssen,mein Dad und ich haben uns das immer aufgeteilt,war also nicht so schlimm..jetzt muss ich auch noch mithelfen(ok,hab ich davor auch schon),aber den ganzen Papierkram macht mein Papa,weil er sich damit irgendwie ablenken kann..
Das wars jetzt erst mal von mir,fahr morgen auf Klassenfahrt,also nicht wundern wenn ich erst mal nicht schreib

Ich find das echt stark wie du daheim das alles managst ich glaub das könnten viele Leute nicht packen,wünsch dir da viel Kraft!
Liebe Grüße