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Alt 23.07.2007, 10:13
sonjaM sonjaM ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Guten Morgen,
ich bin "stille" Leserin. Es hilft mir, Eure Erfahrungen, Geschichten des Lebens und Hoffnungen zu lesen. Es gab und gibt in meinem Leben Situationen, bei denen ich dachte, dass der liebe Gott, mich verlassen hat. Ich war früher sehr aktiv in der Kirche. Gruppenleiterin einer Jugendgruppe. Mir hat die Zeit gut getan und ich wollte sie nicht missen. Ein paar Bsp., wo Gott mir half: Mein Vater hatte früher psychische Probleme und getrunken. Die Ehe meiner Eltern scheiterte. Ich habe viel zu Gott gebetet und gehofft. Meine Gebete wurden erhört, mein Papa hat es geschafft gesund zu werden. Dafür bin ich heute noch dankbar. Dafür lernte meine Mama später einen neuen Mann kennen, der allerdings auch Alkoholprobleme hat. Als meine Uroma krank wurde und bei uns zu Hause ein Pflegefall wurde, habe ich zu Gott gebetet, dass er meine Uroma nicht leiden lassen soll. Er hat sie nach "nur" 4 Wo erlöst. Sie ist sanft eingeschlafen und ich war die letzte bei ihr. Es war, als hätte sie gewartet bis ich, nach dem ich sie für die Nacht fertig gemacht habe, aus dem Zimmer ging. Ich war keine 15 Min. weg, um noch mal nach ihr zu schauen, da war sie schon friedlich eingeschlafen. Ein Tod, wie man ihn nur wünschen kann. Mein Opa starb Anfang letzten Jahres, nach 4 Wochen KH. Zur gleichen Zeit lag meine Mama im KH, mit Diagnose "noch ca. 1 Wo.". Ich war verzweifelt. Betete zum lieben Gott, warum er dies zulässt. Die liebsten Menschen werden krank und er lässt sie leiden. Mein Opa (sehr gläubig) starb, musste aber noch einiges im KH durchleiden. Darüber bin ihc heute noch sehr traurig. Meine Mama schaffte es, trotz dieser Diagnose raus zu kommen und wurde letzten Sommer operiert. Leider hat sie schon wieder seit Frühjahr ein Rezidiv. Gerade als es ihr schlecht ging, erfuhr ich, dass ich schwanger bin. Kurz vor ihrer OP, hatte ich eine Fehlgeburt. Dennoch glaube ich weiter an Gott. Ich bete jeden Tag, dass er ihr nochmals hiflt und der Tumor zurück geht. Sie soll noch ein paar schöne Jahre haben (ist gerade 54 J.). Andererseits kann ich seine Wege nicht verstehen. Die Schwester meiner Mutter starb Ende 05 an Pankreaskrebs. Jetzt muss ihre andere Schwester ein CT machen, da an der Niere ein Knoten entdeckt wurde. Ihr Bruder hatte vor 4 Wo. einen Schlaganfall. Hört es nie auf?
Noch eine Geschichte, bei der ich mich Frage "Wo ist Gott?":
Eine entfernte Verwandte, ein herzensguter Mensch, hatte 3 Töchter. Sie verlor ihre Eltern sehr früh. Älteste Tochter erkrankte mit 16 an Krebs und starb. Die zweite Tochter brachte sich mit 32 um (Kindsbettdepressionen). Der Ehemann ertrug dies alles nicht und began Selbstmord. Ihre Schwester starb Anfang 50 an Hirnschlag. Wäre ich an ihrer Stelle, ich wäre verzweifelt. Sie schafft es, weiter zu leben. Doch, welcher Mensch verdient diese Strafe? Wieso muss eine Person soviel durchleiden? Hier frage ich mich, wo war Gott?
Dennoch glaube ich an ihn und denke, es hat alles seinen Sinn, auch wenn ich diesen nicht immer erkennen kann.

Hier eine kleine Geschicht:

Zwei reisende Engel machten Halt, um die Nacht im Hause
einer wohlhabenden Familie zu verbringen.
Die Familie war unhöflich und verweigerte den Engeln,
im Gästezimmer des Haupthauses zu ruhen.
Anstelle dessen bekamen sie einen kleinen Platz im kalten Keller.

Als sie sich auf dem harten Boden ausstreckten,
sah der ältere Engel ein Loch in der Wand und reparierte es.
Der jüngere Engel fragte: "Warum tust Du das?"
Darauf antwortete der ältere Engel:
"Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen."

In der nächsten Nacht rasteten die beiden im Haus eines
sehr armen, aber gastfreundlichen Bauern und seiner Frau.
Nachdem sie das wenige Essen, das sie hatten,
ihren Gästen dargereicht hatten, ließen sie die Engel
in ihrem Bett ruhen, wo diese wunderbar schliefen.

Als die Sonne am nächsten Tag den Himmel erklomm,
fanden die Engel den Bauern und seine Frau in Tränen.
Ihre einzige Kuh, deren Milch ihr alleiniges Einkommen
gewesen war, lag tot auf dem Feld.

Als sie weiterzogen, wurde der jüngere Engel wütend
und fragte den älteren vorwurfsvoll: "Wie hast Du das
geschehen lassen können? Der erste Mann hatte alles,
trotzdem halfst du ihm", meinte er anklagend. "Die zweite Familie
hatte so wenig, und du ließest ihre Kuh sterben."

"Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen",
sagte der ältere Engel ruhig und bestimmt.
"Als wir im kalten Keller des Haupthauses ruhten,
bemerkte ich, dass Gold in diesem Loch in der Wand versteckt war.
Weil der Eigentümer so von Gier besessen ist
und sein glückliches Schicksal nicht teilen will,
versiegelte ich die Wand, so dass er es nicht finden kann.

Als wir in der letzten Nacht im Bett des Bauern schliefen,
kam der Engel des Todes, um seine Frau zu holen.
Ich gab ihm die Kuh anstatt dessen. ...
Die Dinge sind nicht immer das, was sie zu sein scheinen." ...


Vielleicht fehlt uns manchmal die Begründung. Dennoch werde weiter beten, denn mir geht es dadurch besser. Wenn ich richtig verzweifelt bin, spüre ich, dass es mir nach dem Beten besser geht.

Jetzt ist es doch sehr lang geworden.

Allen weiterhin alles Gute.
Sonja
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