Forum für Angehörige UND Betroffene
Guten Morgen Ihr Lieben,
es ist einfach schön, wieder daheim zu sein :-).
Mit dem Gedanken der Begleitung trage ich mich ja schon seit Jahren. Hatte mich schon bei einer Hospizgruppe angemeldet, aber konnte den Kurs nicht besuchen. Doch jetzt bin ich auf eine Gruppe gestossen im KH, die ganz meinen Ansinnen und Vorstellungen entspricht. In diesem KH werden alle Komponente intergriert, da wird das medizinische (auch alternativ) sowie das psychologische und soziale als Team gesehen. Es gibt keine Abgrenzungen, oder ein Ende irgendwelcher Komponenten. Das ist mir einfach wichtig, wenn ich das angehe. Ebenso die Betreuung der Angehörigen über den Tod hinaus.
Brigitte, ich hatte sehr viel Zeit zum Nachdenken, mir die Sicherheit zu verschaffen, ist es wirklich DAS, WAS ich tun möchte. Im Moment sagt in mir alles JA dazu. Und wenn es so ist, muß ich es versuchen. Ich möchte einfach meine Wünsche versuchen umzusetzen, und sagen können, ich habe es versucht. Bin ich dann nicht geeignet, weiß ich, ich habe es versucht. Und werde mir irgendwann im Schaukelstuhlalter nicht die Fragen stellen müssen, was wäre gewesen, wenn.............. Oder bedauern, daß ich etwas nicht versucht habe. Ich glaube, Du kannst das sehr gut nachempfinden.
Ebenso weiß ich, daß in mir auch ein egoistischer Zug ist, der zuläßt, Grenzen zu setzen, wann immer ich bemerke "ich habe mich mal wieder überfordert". Je mehr ich mit dieser Überforderung auf die Nase gefallen bin, umso mehr habe ich gelernt (und lerne noch) meine Grenzen früher zu erkennen.
Ja, ich helfe gerne, bin gerne für andere Menschen da, gebe ein Stück ab, das ich mir aber auch wiederum bei Jemanden hole, oder auch nur meinen eigenen Tank mit allen möglichen Dingen wieder auffülle.
Was für mich im Grunde sehr eigenartig war, daß Menschen auf mich zukamen im KH und das Gespräch suchten. Und nach einiger Zeit sich herausstellte, daß sie alle Betroffene bzw. Angehörige waren. Obwohl in diesem KH alles gemacht wird. Bekam auch 2 Betroffene (Endstadium) kurzzeitig zu mir ins Zimmer, bis in der Onkologie Platz war.
Doch jetzt geht es erst einmal darum, daß ich wieder einigermaßen auf die Beine komme. Leider war die OP nicht ganz so erfolgreich, wie angenommen, ein Teil der Aufbauplastik brach schon am 5. Tag zusammen. Deshalb ließ ich mich auch vorzeitig entlassen, denn rein medizinisch konnte das KH nichts mehr für mich tun, ich lag nur herum, bzw. hing auf einer der Gartenbänke. Nächste Woche werden dann zuerst Klammern, dann ein paar Tage später die Fäden entfernt.
liebe Grüße,
Jutta
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