AW: Meine Mama hat Darmkrebs
Liebe Gertrud,
es ist gut, dass deine Mutter diese Zeit nach der Punktion „verschläft“, somit kann sich ihr Körper etwas erholen. Eine Pleurapunktion ist eine kräftezehrende Angelegenheit. Sie spürte, dass du da warst, nur konnte sie nicht darauf reagieren.
Gibt es in deiner Nähe eine Selbsthilfegruppe für Angehörige? Frage im KH nach, ob es dort psychologische Betreuung gibt, wenn ja, steht sie auch dir zu. Dazu wirst du hier im Forum, wie du ja schon weißt, auch etwas aufgefangen. Klar ersetzt das Forum nicht einen direkten Ansprechspartner, aber es hilft, den vielen Ängste und Sorgen ein Ventil zu geben.
Was machst du, um für dich eine kleine Ecke der Entspannung zu finden?
Kann dir keine Antwort auf das Warum geben, denn es gibt sie leider nicht. Ich habe mich das vor einiger Zeit auch immer und immer wieder gefragt. Warum bekommen manche Menschen solche Berge aufgebürdet, und andere nicht. Ich habe alles was mir lieb ist an Krebs verloren, keiner durfte schnell gehen, mein Mann hat ein Rezidiv, ich bin momentan in Remission aber besitze ein Minimum an Lebensqualität. Freunde und Bekannte sind schnell mit solch einer Ballung an Lebensherausforderung überfordert, es fällt ihnen sogar schwer „nur“ über Kinder, Kirche und Küche zu reden. Obwohl es gerade das ist, das Reden über Gott und die Welt wie früher, was genau so wichtig ist, wie seine Ängste mal loswerden
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Jutta
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