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Alt 04.06.2003, 14:56
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hallo Andrea,

ich habe ein wenig "nachgelesen", die Tage, an welchen ich im KH war.

Es ist gut, daß Dein kleiner Bruder sich aufraffen konnte um Deine Mutter zu besuchen.
Weiß noch, wie sehr sich meine Mutter zu Beginn über jeden Besuch freute. Sie schwelgte in Erinnerungen, gute und schlechte, aber sie taten ihr gut. War irgendwie, als liesse sie einen inneren Film ablaufen. Mit jedem Besucher verband sie eine Geschichte aus ihrem Leben. Und da sie ja bei mir im Haus wohnte, konnte sie, so lange es die Kraft zuließ, auch so viel erzählen. Ich hatte das Gefühl, sie begann sich zu verabschieden, obwohl sie nicht gehen wollte.

Ich glaube nicht, daß da ein Loslassen vonstatten geht, mir kam es eher so vor, als ob sie traurig und zugleich zornig war,Entscheidungen getroffen zu haben, die sie da bereute. Und ihr nun nicht mehr die Zeit blieb etwas daran zu ändern. Wo dann auch ihr Sturkopf nicht den Weg fand, einfach nur um Verzeihung zu bitten.
Sie wurde auch ungerecht. Da ich dieses schon bei meinem Paps erlebte, wußte ich, daß ich es abbekam, denn ich war ja 24 Stunden um sie, und damals lernte, es nicht persönlich zu nehmen.

ganz liebe Grüße,
Jutta
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