AW: Hatte Angst ihn zu besuchen - haben uns gesehen
Ich denke, dass ihn diese Aktion sehr viel Kraft gekostet hat... und dann gabs ja auch gleich noch eins oben drauf... diese böse, fast tennisballgroße Schwellung unterm Auge ist leider keine Ansammlung von Lymphflüssigkeit, sondern auch Krebs, der sich wohl nun auch direkt verteilt, habe es nicht recht verstanden, aber jedenfalls eine sehr schlechte Nachricht.
Mein vater hat immer noch Hoffnung, dass sein Allgemeinzustand besser wird und er vielleicht eine andere Chemo bekommen kann, die dann anschlägt, aber die Ärzte sagen nein, das wird nichts bringen. Wenn er will, kann er die Chemo haben, aber sie sagen, dass sie es von sich aus nicht machen.
Er ist aber stur und teilweise richtig sauer und böse und will diese Diagnose nicht akzeptieren. Ich habe die Befürchtung, dass er nie und nimmer loslassen will und es daher um so schwerer für alle, auch die Angehörigen wird.
Als die Familie mit einer Patientenverfügung und dem ganzen Schriftkram kamen, da wurde er richtig sauer und wollte nichts davon wissen und war auch echt böse... als ob sie ihn verraten hätten.
Aber ich denke, dass das dieser Fall ist, in dem die Hoffnung erst mit dem Menschen stirbt. Jeder von uns betet um ein Wunder, denn viel mehr wird nicht helfen, auch die Familie kann es schwer akzeptieren, auch wenn die Vernunft sagt, dass ihm nichts mehr helfen kann.
Wie soll man damit umgehen? ich glaube fast, dass ich an seiner Stelle auch nicht anders wäre. Er hadert so, dass er gehen muss, er will nicht und lässt den Gedanken nicht zu und ende. Ignoriert es.
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