AW: Erfahrungsaustausch
Liebe Linnea,
ich hab auch und gerade jetzt viel für Bewegungs- und Ernährungsfragen übrig. Allerdings eher mit der Frage: Wie bekomm ich es hin? Brauch ich ne Schmerztherapie, was kann ich essen, was vertrage ich noch?
Mein Problem bei dem Tumorbio-Gesprächen war allerdings, dass die "Berater" zu diesen Punkten in meinen Augen keine Beratungskompetenz hatten, d.h. sie konnten nicht auf meine Situation eingehen. In Punkte Ernährung wurden mir Dinge erzählt, die ich alle schon weiss und die nicht auf meine Situation passten. Es war auch nicht interdisziplinär. Als Beispiel: Die Ernährungsberaterin hat sich auf den Standpunkt gestellt, dass Ernährung ausschliesslich der Energiezufuhr diene (wie Kohle im Kraftwerk). Ich meinte, ich versuche durchaus auch den Lust-Aspekt dabei zu suchen. Bei Krebspatienten wäre es m.E. durchaus interdisziplinär gewesen, diesen Aspekt der Verbesserung der Lebensqualität (und nichts anderes ist alles, was auch Lust bringen kann) auch aufzunehmen. Da wurde mir so ein Standardvortrag gehalten, den ich schon kannte und wenn ich Nachfragen gestellt habe, wurde nichts erklärt, weil die Zusammenhänge wohl nicht klar waren, sondern einfach der Satz wiederholt, bei dem ich nachgehakt habe. Außerdem finde ich es wenig hilfreich Krebskranken etwas dazu zu erzählen, wie man sich ernährt, dass man kein Krebs kriegt. Und das auch noch bei Eierstock, wo der Zusammenhang zur Ernährung ja eher umstritten ist. Ich hatte den Eindruck das Mädel kannte meine Diagnose nicht mal. Was ähnliches könnte ich jetzt zur Bewegung und Psychologie erzählen. Das ist einfach ärgerlich, schliesslich zahlt man ja 850 EUR für die Veranstaltung und dann möchte man auch Leute treffen, die mehr Ahnung haben als man selbst oder zumindest andere Ahnung. Und wenn ich gewusst hätte, dass ein von zwei Tagen ein Reinfall wäre, dann hätte ich mir eben auch eine von den beiden Übernachtungen sparen können. Das sind ja auch noch Kosten.
viele liebe Grüße
Mona
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