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Alt 26.09.2007, 08:33
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staufda1 staufda1 ist offline
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Standard AW: Tamoxifen und Psychopharmakas

@ all

es hat zwar ein bischen gedauert (Gestern hatte ich morgens keine Zeit und am Nachmittag bin ich nicht ins Forum rein gekommen) aber, ich habe mal die Zusammenfassung des Originaltextes einer der Referenzen von meinem Link durchgelesen. Da ist die Rede von Paroxetin, Fluoxetin, Sertralin, Citalopram, Amiodaron und Metoclopramide welche CYP2D6 hemmen sollen (Paroxetin am meisten). Diese Psychopharmakas wurden gefunden indem publizierte Studien über Wechselwirkungen von Medikamenten durchforstet wurden.
Diese Psychopharmaka wurden gegen die Hitzewallungen verschrieben. An der Studie waren 80 Frauen beteiligt. Folgende Resultate wurden gefunden:
1. Bei bestimmten Varianten von Cyp2D6 (wir sind ja genetisch nicht alle gleich) wurden signifikant (2-4 mal) tiefere Plasmakonzentrationen von Tamoxifen und seinen Metaboliten gefunden. Das bedeutet, dass je nach genetischer „Beschaffenheit“ Tamoxifen viel schneller abgebaut wird, was wiederum zur Folge haben könnte, dass es weniger wirksam ist.
2. Bei Frauen mit dem „ wild typ“ Cyp2D6 sank die Konzentration um 58%, wenn die Frauen Psychopharmaka welche Cyp2D6 hemmen genommen haben. Bei den Frauen mit genetischen Varianten von Cy2D6 machte die Einnahme von Psychopharmaka keinen grossen Unterschied.

>Wir wissen dass nicht alle Fauen von Tamoxifen profitieren. Das ist eigentlich ein alter Zopf.
> Seit 2005 ist bekannt dass die genetische Veranlagung für Cyp2D6zumindest einer der Gründe dafür ist. Seit April dieses Jahres kennen wir ein weiteres Gen (es ist verantworlich für die Hormonrezeptoren) welches einen direkten Einfluss auf die Wirksamkeit der AHT hatte.
> Seit 2005 weiss man dass bestimmte Medikamente (Cyp2D6 Hemmer) bei bestimmten genetischen Vorraussetzungen die Plasmakonzentration von Tamoxifen herabsetzen können. > Ob sich dies negativ auf den Erfolg der AHT auswirkt weiss man nicht mit Sicherheit
> da die genetischen Untersuchungen für Cyp2D6 offensichtlich möglich (siehe Posting von Ameise4711), aber nicht Standard sind, kann keine von uns wissen, auf welcher Seite sie nun ist.

Was ist nun die Moral der Geschichte?
Wenn eine Frau sehr unter Nebenwirkungen lohnt es sich die genetischen Untersuchungen zu machen, denn möglicherweise profitiert sie gar nicht so sehr von der AHT, dass sich die Einbusse der Lebensqualität auszahlt.

Übrigens, es macht mir keine Mühe bestimmte Dinge nachzuforschen. Erstens interessiert es mich und zweitens kann ich ja nur lernen dabei. Und man weiss nie, wann einem das Wissen einen Nutzen bringt.

Ich wünsche Euch einen schönen Tag

Daniela
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