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Alt 01.10.2007, 16:04
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Linnea Linnea ist offline
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Registriert seit: 18.07.2007
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Standard AW: Erfahrungsaustausch

Liebe Geli, liebe Miecki, liebe Bailey,

seid ganz herzlich für Eure Anteilnahme bedankt! Am Donnerstag wird die Beerdigung meiner Großmutter in Gießen stattfinden, wo sie von Geburt an bis zu ihrem Umzug ins Pflegeheim gelebt hat. Eine Pfarrerin, die meine Großmutter über drei Jahrzehnte kannte und der Familie eng verbunden ist, wird die Zeremonie leiten. Mein Vater, der auch Theologe ist, hat mit ihr zusammen sehr schöne Texte ausgewählt und meine kleine Schwester wird etwas von Brahms singen. Meine Großmutter liebte Brahms. Ich glaube, es wird ein guter, ihrer Person gemäßer Abschied werden...


Liebe Stefanie,

Du hast genau die Worte zitiert, die mich in Nenas Beitrag auch besonders berührt haben. Zwar stecke ich noch mitten in der Chemo-Therapie und kann mir die einzelnen Zyklen als Hilfestellung nehmen, indem ich mir sage "nur noch 4x, nur noch 3x" etc. und mir damit vorgaukle, daß es nur drum geht, eine gewisse Zeitspanne zu überstehen. Aber das Gefühl, daß nach Ablauf der körperlichen Behandlung die Sache noch lange, lange nicht ausgestanden ist, wächst zunehmend in mir.

Sicherlich ist es besonders schwer zu dem Zeitpunkt, an dem man offiziell wieder ins "normale Leben" zurückgekehrt ist, wieder arbeitet, körperlich wieder leistungsfähiger ist - und trotzdem noch langwierige Heilungsprozesse im Gange sind, eben die der unsichtbaren Wunden...

Liebe Stefanie, ich wünsche Dir gaaaanz viel Kraft und Geduld mit Dir selbst. (Letzteres fällt mir selbst immer besonders schwer. Manchmal denke ich, es ist die Hauptaufgabe, die diese Krankheit an mich stellt, mit meinen Schwächen umzugehen zu lernen. Leider klafft hier zwischen theoretischer Überzeugung und praktischer Umsetzung immer ein riesiger Abgrund... )

Ich wünsche Euch allen alles erdenklich Gute
Eure Linnea
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Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -
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