[Susi04]

Gestern Nachmittag war ich kurzfristig total am Ende, es hätte mich wahrscheinlich umgebracht.
In den Nachrichten hatte ich im Auto vom Unfall mit dem Panzer gehört.
Ein Leopard 2 des 203. Panzerbatallions aus Augustdorf ist in die Elbe gestürzt.......................genau dort ist mein Sohn und ich wusste, dass sie mit dem Leopard 2 das Übersetzten über die Elbe üben. Bis ich zu Hause war, war ich schon kurz vorm Nervenzusammenbruch, es gibt nämlich nicht so viele LEO 2 in Augustdorf. Ich habe dann sofort in der Kaserne angerufen und mir wurde gesagt, dass es meinem Sohn gut geht.
Ich war zwar beruhigter, aber irgendwie noch ganz nervös, weil ich ihn telefonisch nicht erreichen konnte.
Kurze Zeit später habe ich davon erzählt und nur Unverständnis bekommen............."wieso, dann musst du dir doch keine Gedanken machen"
"Dann ist doch alles in Ordnung"
Ich mache mir aber Gedanken um meinen Sohn, der mitansehen musste, wie ein Freund ums Leben gekommen ist. Gestern Abend habe ich ihn um 21.30 Uhr dann endlich erreicht, es geht ihm nicht gut, aber die Bundeswehr betreut sie auch psychologisch.
Es geht mir auch immer noch nicht gut, am liebsten würde ich hinfahren und ihn in den Arm nehmen, denn das ist das, was er jetzt braucht, auch wenn er schon fast 20 jahre alt ist.
Ich weiß, es gehört nicht wirklich hier her, aber ich weiß, dass ihr mich versteht................es musste einfach mal raus.
Mein erster Gedanke war, jetzt wo es mir gut geht, die Therapien beendet sind, kommt die nächste Katastrophe. Es ist mir egal, was mit mir passiert, aber bitte nicht mein Sohn.

Danke für's zuhören
Susi