Zitat:
Zitat von NielsS
Warum melden wir uns hier seltener?? Zum einen gibt es wohl nichts gravierend Neues zu berichten. Zum anderen, und da sprech ich jetzt nur für mich, komme ich momentan besser ohne Krebs-Kompass klar. Täglich darüber zu lesen hat meine Gedanken zu sehr an die Krankheit gebunden. Jetzt schaue ich mal ab und zu (eigentlich täglich, aber nicht so intensiv) wieder rein und bin dann überrascht, so wie heute, wenn sich jemand für unseren "Stand der Dinge" bzw. für uns interessiert!  Danke dafür!! Ich kann mich also nicht mehr täglich so internsiv mit der Krankheit beschäfftigen. Abstand zu haben ist auch ganz wichtig. Wobei ich trotzdem immer "bei Euch" bin!
Niels |
Hallo, nach langer langer Zeit bin ich heute auch mal wieder zu Besuch. Ich war jetzt bestimmt 2 oder 3 Monate nicht mehr hier (seit meinem letzten Eintrag, gucke gleich mal nach, wann der war). Mir geht es so wie Niels. Beim letzten Besuch hier im Forum ging es mir (mal wieder) relativ schlecht. Auch habe ich die Hoffnung auf eine lange Zeit mit unserer lieben Mutter etwas verloren. Die habe ich in den letzten Wochen aber mir wieder erkämpft. Ich brauche auch einfach etwas Abstand und bin daher so selten hier. Ein weiterer Grund ist natürlich unsere liebe Tochter. Sie ist bald 5 Monate alt (Wahnsinn) und stellt unser Leben natürlich auf den Kopf. Früher war ich noch recht oft am PC, jetzt ist es nur noch um notwendigen Bürokram zu erledigen. Die "Frei"zeit ist halt seltener geworden. Aber das ist auch in Ordnung so, denn unsere Tochter gibt uns sehr viel zurück. Es ist schon der Hammer, wenn Du jeden Morgen mit einem Lächeln begrüßt und zur Arbeit verabschiedet wirst. Auch bekomme ich dieses süße Lächeln geschenkt, wenn ich Feierabend habe. Dann ist natürlich auch (nach dem schnellen Umziehen) erst einmal Tochter-Papa- Zeit und dann der Tag auch fast vorbei.
Wir haben es uns so eingerichtet, dass wir jeden Sonntag dann Mama und Papa besuchen. Öfter schaffen wir es momentan leider nicht. Die Krankheit zeichnet sie schon sehr. Aber trotzdem habe ich Hoffnung, denn sie kämpft so tapfer. Dann haben wir natürlich sehr große Angst vor der Untersuchung in Bochum gehabt. Ich bin abends zu meinen Eltern gefahren und hatte richtiges Herzklopfen und Magen-Grummeln. Dann die gute nachricht, dass der Tumor nicht gewachsen ist und sogar einige Metas verschwunden sind. Gleichzeitig die Nachricht, dass die beiden Urlaub gebucht haben. Da habe ich mich natürlich sehr gefreut, wobei ich es auch schade fand, dass sie somit nicht so lange in München bleiben konnten. Ich habe vorher schon gesagt, dass sie doch einfach länger bei meinem Bruder und der Familie bleiben sollen.
Morgen sind sie wieder zurück von Mallorca. Ich freue mich (natürlich hätte ich ihnen auch noch ein paar Tage mehr in der Sonne gegönnt).
Hoffentlich ist der Einstieg in den nächsten Chemo-Zyklus nicht so schwierig und unsere liebe Mama verträgt es gut. Ich muss hier einfach mal sagen, dass es schon bewundernswert ist, wie unsere Eltern mit der Situation umgehen. Mama ist wie immer für alle da und stellt sich hinten an (auch wenn uns das momentan anders lieber wäre, aber so ist sie halt und das macht sie glücklich). Ich kann Euch allen einfach nur als beste "Medizin" empfehlen: rutscht so eng wie möglich innerhalb der Familie zusammen. Das gibt unheimlich Kraft und erfüllt das Leben ungemein. Unsere Eltern haben uns so viel im Leben ermöglicht, dafür bin ich dankbar. Und das habe ich ihnen auch schon öfter gesagt.
Verzeiht mir den langen Text. Aber das wollte ich jetzt einfach mal los werden.
Ach ja, ich freue mich riesig auf meinen Urlaub im November. Da fahren wir eine Woche zu meiner Schwägerin, meinen Bruder und meiner Nichte. Das wir bestimmt schön.
Jetzt möchte ich doch noch etwas ergänzen: Auch an Euch ein herzliches Danke Schön. Obwohl wir bzw. ich hier nicht mehr so regelmäßig schreiben, finde ich es toll, dass ihr Euch immer noch in dieses Forum verirrt. Ihr habt uns schon viel geholfen. DANKE!