Ja, das mit dem "Öffnen" ist nicht so einfach. Wenn jemand 65 Jahre gelernt hat, mit Disziplin geht fast alles und bloß nicht mit anderen reden, weil die das ja doch nur nutzen, um einem dann noch etwas "Nettes" reinzuwürgen, kann man nicht mal eben an einem Tag diese Lebenseinstellung umkrempeln. Ich weiß auch nicht, ob das alleine an der Erziehung dieser Generation liegt, oder ob einem dieses (Fehl-)Verhalten schon mit in die Wiege gelegt wird - schlimm und ungesund ist es allemal.
Überfalle deine Tochter jetzt erstmal nicht mit Infos; sie ist in einem schlechten Alter... Wichtig ist, dass sie selber ankommt und fragt, was mit der Oma ist. Bei uns ist es wieder anders; 2005 starb meine Oma, die ich jahrelang gepflegt habe. Mein Sohn, damals 5, hat von Anfang an alles miterlebt, da wir zusammen wohnen. Deshalb weiß er jetzt natürlich auch, wie es um meine Mutti steht. Wenn man so nah aufeinander hockt, "hängt" jeder mit drin. Am Anfang war es natürlich besonders schlimm, weil mich die Diagnose völlig aus der Bahn geworfen hat. Da ich aber ein Einzelhandelsgeschäft habe, mußte ich mich wegen der Kunden natürlich immer zusammenreißen. Der erste Schulausflug der Klasse meines Sohnes fiel gerade auf den ersten Sonntag nach der "Info"; ich war mit mir selber völlig überfordert. Ich stand nicht unter Druck und mein Mann durfte ein heulendes Elend durch den Tierpark schleppen. Klar, hat das mein Sohn auch mitbekommen. Ganz zu schweigen von den übrigen Eltern.
Aber ich kann es mir nicht anders vorstellen, als in der Familie jeden mit einzubeziehen. Wir wollen sie ja alle begleiten, egal zu welchem Ergebnis. Und je mehr wir vorher loslassen, desto leichter ist es für den Betroffenen. Aufgegeben haben wir sie aber noch lange nicht, damit das nicht falsch verstanden wird!
Empfehlen kann ich dir Bücher für sie, wie z.B. Andreas von Rétyi "Handbuch der Krebsheilung"; Jürgen Fliege"Sanfte Medizin"; Johanna Budwig "Krebs. Das Problem und die Lösung" und "Öl-Eiweiß-Kost"; Thomas Kroiss "Heilungschancen bei Krebs".
Kopf hoch und lieben Gruß,
Yasmin