AW: Die Hilflosigkeit ist so groß
Hallo Ihr Lieben,
danke dafür, dass Ihr mir helft, diese schwere Zeit zu überstehen. Obwohl -oder gerade weil - jeder von Euch das gleiche Päckchen zu tragen hat tut es gut zu wissen, dass Ihr da seid und meine Hilflosigkeit und Schmerz versteht. Gestern konnte ich mich nicht melden, da ich nach dem Krankenhausbesuch arbeiten musste und dann stumpf auf dem Sofa eingeschlafen bin.
Im Krankhaus haben sie Mutti wieder aufgebaut. Sie hat Mittel gegen die Übelkeit bekommen und ganz viel Flüssigkeit. Ich vermute, dass Mutti dadurch, dass sie nichts mehr getrunken aber trotzdem erbrochen hat, nicht mehr genügend Flüssigkeit im Körper hatte. Jetzt hat sie einen 3-Wege Port und bekommt zusätzlich zu Ihrer Nahrung noch Infusionen. Sie sieht schon wieder besser aus, macht sich Gedanken über ihre Haare, ob Vati genug isst, etc.. Von der Seite aus ist sie wieder die alte (ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich mich über die ständigen Nörgeleien meiner Mutti mal freue).
Der Arzt sagte, dass Mutti zur Zeit keine Chemo bekommen kann, dafür ist sie zu schwach. Die Bekämpfung der Übelkeit und des Erbrechens hat erste Priorität. Das hat ihr wohl auch sehr viel Kraft gekostet. Wenn das behoben ist, will man sehen, ob die Chemo weiter gegeben wird. Mutti ist in dem Krankenhaus, in dem die Chemo gemacht wurde. Hier ist man auf krebskranke Patienten eingestellt und hat die entsprechenden Mittel und Erfahrungen. Die Stationsärzte der Inneren-, Palliativ- und Onkologiestation stehen alle in Kontakt. Das hat es im hiesigen Krankhaus nicht gegeben. Ausserdem sind alle Ärzte unwahrscheinlich nett, nehmen sich trotz voller Belegung Zeit und erklären alles.
Bianca, ich wünsche Deiner Mutter alles Gute und dass die Ergebnisse der Untersuchungen Hoffnung geben.
Gabi
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