Liebe Dolo,
es ist gut, dass Du Dich äußerst und Dir Gesprächspartner suchst. Sorge gut für Dich in dieser schweren Zeit.
Deine Mutti ist ein erwachsener Mensch und selbst für sich veranrwortlich. Vielleicht gelingt es ihr, sich nach dem ersten Schreck in angemessene Behandlung zu begeben. Kopf in den Sand stecken hilft ja nicht.
Du kannst ihr helfen, Antworten und Informationen zu finden, wie Du ja schon tust, aber vielleicht ist es auch eine Möglichkeit, dass Du Deiner Mutti sagst, wie es Dir mit ihrem Verhalten geht. Sag ihr z.B. dass es Dir helfen würde, wenn Sie mit Dir sprechen würde oder dass es Dir Angst macht, wenn sie sich nicht behandeln läßt, dass Du sie nicht verlieren willst.
Eine Krebsdiagnose ist immer schlimm für Betroffene und Angehörige. Und ein erster Schock ist sicher normal.
Aber Krebs ist nicht immer so schlimm, wie die Allgemeinheit denkt. Ich habe schon zweimal Brustkrebs überlebt, habe eine ganze (2005) und eine halbe Brust 1998) verloren, hatte Metastasen und fühle mich heute gut.
Ich hatte beim ersten Krebs auch Angst vor der Chemo und der Bestrahlung. War gar nicht schlimm für mich. Mir war nicht nicht schlecht. Es gibt inzwischen gute Medikamente gegen die Nebenwirkungen. Ich hab nicht mal diese gebraucht. Ich bekam immer Hunger nach der Chemo.
Meine neuen Haare sind viel schöner geworden als die alten waren. Um anderen Mut zu machen, habe ich auf meiner Homepage einige Brustkrebs Seiten eingestellt.
http://www.lionstreet.de
Brustkrebs spielt in meinem Leben kaum eine Rolle mehr. Man kann damit gut leben, wenn man die Krankheit als "Krise mit persönlichen Entwicklungschancen" begreift.
Seit meiner Krebsdiagnose lebe ich viel bewußter und genieße jeden Tag so gut ich kann. Ich möchte meine Diagnose nicht missen. Mein Leben ist nach der Diagnose reicher geworden.
Ich wünsche Dir viel Kraft und sorge Dich nicht nur um Deine Mutti, sorge vor allem gut für Dich.
Alle guten Wünsche und Gedanken sende ich Dir
Sigi