Thema: Metastasen
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Alt 03.07.2003, 15:20
Gast
 
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Standard Metastasen

Hallo Birgit,
ja leider hast du richtig gelesen, 1,6 Zentimeter. Das Melanom war reif für ein Bild im Lexikon. Aber so blöd es sich anhört: ich habe selber Medizin studiert (allerdings nicht viel Ahnung von Hautkrebs) und war so arrogant zu glauben, dieses 1,6-Zentimeter-Ding wäre auf alle Fälle gutartig. Sah auch wirklich nicht so aus, wie das war ich typischerweise im Studium über Melanome gehört und gesehen hatte. Zu deiner Frage: Ich habe unzählige Naevi am Körper in allen Schattierungen, Größen und Farben und neige außerdem zur Bildung von kleinen (in der Regel harmlosen) Knötchen wie Lipomen u. ä. Insofern immer irgendetwas verdächtiges und wir alle haben ja mal hier und da so ein Ziehen. Mein (Proforma-Dermatologe) verweist auch nur immer auf die Uniklinik in Bochum, weil er sich ja selbst auch nicht in die Nesseln setzen will und zu schnippeln finden die bei mir ja immer irgendetwas. Das kann also nicht die Lösung sein. Die Nachsorge finde ich auch ziemlich zum abgewöhnen weil: 1. Schnelle Termine gibt es in Bochum überhaupt nicht, 2. Kann ich die Nachsorge kaum mit meinem Beruf vereinbaren, 2. Lassen die mich dort mindestens drei Stunden sitzen um mich dann zu mindestens zwei neuen Terminen zur Diagnostik bestellen bei denen ich dann ebensolange warten muss. Medizinisch habe ich so ziemlich alles gelesen, was es gibt und leider ist es so: Interferon hin und her, eine Faustformel für Wirksamkeit, Therapiedauer und Dosierung scheint es nicht zu geben. Statistisch gesehen habe ich wohl eine schlechte prognose, aber in letzter Zeit höre ich immer öfter von Menschen mit ähnlicher Prognose, die offensichtlich nach vielen Jahren noch rezidivfrei leben. Das ganze theoretische Gelaber hin und her: Das ab irgendeinem Stadium die Wahrscheinlichkeit auf Mikrometastasen sehr hoch ist, keine Frage. Die sitzen dann stumm in ihren Ecken, nehmen an keinem Stoffwechselvorgang teil und sind nicht nachweisbar. Aber keiner weiß, warum sie bei dem einen aktiv werden und bei dem anderen still halten. Ich habe in meinem Beruf Menschen gesehen, die ohne jeglich Vorboten, bei völlig gesunder Lebensweise und scheinbar intaktem Immunsystem und aus völligem Wohlbefinden so schwer an Krebs erkrankt waren, dass sie innerhalb weniger Monate starben und andere, die trotz diverser Infektionen und Vorerkrankungen heute noch leben. Auf der Suche, diese Krankheit zu ergründen, bringt das medizinische Wissen mich nicht viel weiter. Darum wende ich mich an dieses Forum um als Betroffener von anderen Betroffenen zu hören, wie die Krankheit sich bei ihnen entwickelt hat (oder vielleicht zu Glück auch nicht). Natürlich interessieren mich dabei besonders Betroffene mit ebenfalls ungünstiger Prognose. Bis dann erstmal

Bernd
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