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Alt 06.11.2007, 19:21
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Selen

Hallo Simone,

habe dir mal einige Infos über Selen kopiert.


Soviel ich weiß, müssen Kassenpatienten das Selen selbst bezahlen, Privatpatienten nicht. Auch wenn hier was anderes steht. Mein Vater hat es auch nicht bekommen. Ich selbst muss jetzt aufgrund einer Krankheit welches einnehmen, bekomme es aber nicht verschrieben. Nehme Cefasel 100 µg 1 x täglich (hat mein Mann als Privatpatient verschrieben bekommen). Allerdings denke ich, dass als Krebsptient 200 µg erforderlich wären. Aber auf keinen Fall überdosieren. Meinem Mann wurden mal 1000 µg als flüssige Infusion verabreicht, das Resultat war eine leichte Selenvergiftung. Am Besten darauf drängen, den Selenspiegel zu bestimmen.

Alles Gute euch!



Zu den unerlässlichen Heilhilfen bei einer
Krebserkrankung gehört das Spurenelement
Selen. In den letzten Jahren haben
Wissenschaftler und Ärzte immer neue
Wirkungen entdeckt, die dafür sprechen, diese
Substanz bei jedem Kranken einzusetzen. Selen
schützt den Patienten vor den Nebenwirkungen
einer Chemo- oder Strahlentherapie, es hemmt
das Fortschreiten der Erkrankung, aktiviert die
Abwehrzellen, erhöht das Allgemeinbefinden
und trägt zu einer besseren Lebensqualität bei.
Was ist Selen ?
Selen gehört chemisch zu den Halbmetallen. Erst
1957 wurde entdeckt, dass es im Organismus
eine lebenswichtige Rolle im Stoffwechsel und
als Schutzstoff vor Erkrankungen spielt. Es ist
„essentiell“, wie die Wissenschaftler Substanzen
bezeichnen, die unbedingt mit der Nahrung
zugeführt werden müssen.
Pflanzen nehmen das Selen aus dem Boden auf,
und über die Nahrungskette gelangt es in den
Körper des Menschen. Für unser Wohlergehen
brauchen wir Selen nur in winzigen Mengen von
einigen Millionstel Gramm pro Tag. Das wird in
Mikrogramm ausgedrückt, abgekürzt
als μg.
Wie wirkt Selen ?
Selen zählt zu den Antioxidanzien. Das sind –
wie auch die Vitamine A, C, E sowie die Karotine
aus Möhren oder Tomaten – Stoffe, die
schädliche freie Radikale abwehren. Freie
Radikale bilden sich ständig im Körper. Es sind
Spaltprodukte, die beim Stoffwechsel entstehen.
Chemisch handelt es sich um heftig reagierende
Molekülkomplexe, denen winzige Atomteilchen
fehlen. Mit allen Mitteln versuchen sie, sich
diese Teilchen zu greifen. Das tun sie äußerst
radikal, ohne Rücksicht auf den Organismus. Sie
reißen die fehlenden Teilchen auch aus
gesunden Geweben und Zellen heraus. Diese
Schäden summieren sich und machen krank.
Freie Radikale bilden sich jedoch nicht nur beim
Stoffwechsel. Belastungen aus der Umwelt
führen dazu, dass sie mitunter massenweise
entstehen. Starke Sonnenbestrahlung löst sie in
der Haut aus, Raucher inhalieren mit jedem Zug
Millionen davon. Schadstoffe und Stress zählen
zu den Auslösern. Während einer Chemo- oder
Strahlentherapie überfluten sie den Körper
geradezu.
Bei der Bestrahlung werden sie sogar bewusst
genutzt, um die Krebszelle von innen her zu
zerstören.
Natürliche Stoffe können die freien Radikale
unschädlich machen. Man nennt sie

Antioxidanzien oder Radikalenfänger
Sie wirken – vereinfacht gesagt – indem sie den


freien Radikalen das fehlende Teilchen liefern,

ohne selbst Schaden zu nehmen. So ein
Radikalenfänger ist neben einigen Vitaminen
und pflanzlichen Farbstoffen das besonders
wirksame Selen. Außerdem ist es Bestandteil von
Entgiftungsenzymen.
Was bewirkt Selen ?
Freie Radikale gelten heute vielen Forschern als
„Krankmacher Nr. 1“. Vor allem chronisch
verlaufende Krankheiten werden ihnen
angelastet: Vorzeitiges Altern, Adernverkalkung,
Herzleiden, Entzündungen, Rheuma – und auch
Krebs. Wenn freie Radikale bis ins Zellinnere,
den Zellkern, vordringen – und das können sie –
beschädigen sie lebenserhaltende Gene. Die
Reparatur kleiner Zellschäden funktioniert nicht,
die Zellteilung wird nicht mehr ordentlich
gesteuert, vor allem aber: Die in jeder Zelle
vorhandenen Kontrollgene nehmen Schaden. Sie
sagen nicht mehr „stopp“, wenn eine Zelle zu
wuchern beginnt oder sie lösen nicht mehr den
Selbstmord bösartiger Zellen (Apoptose) aus,
wie es normal geschieht.
Solche Schäden kann Selen verhindern. Es ist der
Hauptwirkstoff in dem Enzym
Glutathionperoxidase. Dieses sorgt besonders
innerhalb der Zelle dafür, dass freie Radikale
abgefangen und unschädlich gemacht werden,
bevor sie Unheil anrichten können.
Wann brauchen Sie Selen ?
Viele neue Forschungen belegen, dass Selen
besonders bei Krebserkrankungen einen hohen
Stellenwert hat. Sehr ausgeprägt ist seine
Schutzwirkung

Durch die Abwehr von freien
Radikalen verhindert es die Entartung von
Zellen. Große Studien ergaben, dass eine hohe
Selenzufuhr (täglich bis 200 μg) die Zahl der
Krebserkrankungen reduziert, bei Darm-,
Lungen- und Prostatakrebs um etwa die Hälfte.
Neben dem Schutz vor Krebs stärkt Selen die
Heilungskräfte. Es stabilisiert und aktiviert das
Immunsystem. Es bilden sich mehr Antikörper,
Killerzellen und Abwehr-Lymphozyten.
Selen hilft, die Zellteilung zu normalisieren und
es fördert die Apoptose, also den Selbstmord
kranker Zellen. Selen unterstützt die Entgiftung
von Schadstoffen.
GfBK-Info
Selen
Stand: Januar 2006
Ungewöhnlich wirksam ist Selen als
Begleitbehandlung parallel zur Chemo- oder
Strahlentherapie. Die Nebenwirkungen können
deutlich vermindert werden. Die Leukozyten
und Lymphozyten im Blut sinken nicht so stark
ab, das Abwehrsystem wird weniger geschädigt.
Vor allem aber werden quälende Entzündungen
der Schleimhäute vermindert oder verhindert,
die bei Chemo- oder Strahlenbehandlungen
häufig auftreten. Selen beugt auch der Bildung
von Lymphödemen vor.
In einer Studie zeigte sich, dass die von vielen
Patienten beklagte Erschöpfung („Fatigue“)
seltener und milder auftritt. Die Patienten
erhielten zur Nachbehandlung ein halbes Jahr
lang 200 bis 300 μg Selen, oft zusammen mit
Vitaminen, Mistel oder Thymus. Sonst häufige
Beschwerden wie Mattigkeit, Antriebsverlust,
Schmerzen, Befindensstörungen,
Appetitlosigkeit und Immunschwäche besserten
sich.
Wie viel Selen brauchen Sie ?
Über den normalen Bedarf gibt es noch etwas
unterschiedliche Auffassungen. Die folgenden
Dosis-Angaben schließen die der
Nahrungsaufnahme ein.
Normalbedarf

Die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung empfiehlt täglich 30 bis 70 μg. Für
amerikanische Selen-Forscher reicht das nicht,
um einen wirksamen Krebsschutz zu erreichen.
Sie empfehlen 110 μg, für Risikopersonen (z. B.
für Raucher, bei Dauerstress) sogar bis zu
200 μg täglich.
Während der Behandlung
sollen diese Mengen
zeitweise deutlich erhöht werden. Für die
Therapiephase und danach empfehlen Ärzte:
Vorbehandlung:

Die Selen-Einnahme soll vor der
Operation oder dem Beginn anderer Therapien
mit 200 bis 300 μg täglich beginnen, um die
Selenspeicher des Körpers aufzufüllen.
Jeweils am Tag der Chemotherapie

oder der
Strahlentherapie
soll die Dosis auf 500 bis
1000 μg erhöht werden – eine Stunde vorher
einzunehmen oder als Injektion. An den
behandlungsfreien Tagen werden 200 bis
300 μg pro Tag angeraten.
Nachbehandlung

Bis zu drei Monate nach
Abschluss der Behandlung sind täglich 200 μg,
danach täglich etwa 100 bis 150 μg ratsam.
Lymphödeme:
Zur Unterstützung der
Lymphdrainage werden als Stoßtherapie
800 μg, bis zur Abschwellung 500 und dann
langfristig 200 μg pro Tag empfohlen.
Selen
in hefegebundener Form soll möglichst
zusammen mit den Radikalenfängern Vitamin C,
E und Karotinen genommen werden.
Sie verstärken sich gegenseitig in der
Wirksamkeit.
Zwischen der Einnahme von Selen in
anorganischer Form
(z. B. Natriumselenit) und
Vitamin C bzw. Zink soll ein Abstand von
mindestens zwei Stunden eingehalten werden.
Durch die Gabe von Selen –
auch in diesen
hohen Dosen – wird die Wirkung von Strahlen
oder Zytostatika nicht beeinträchtigt. Eher ist
das Gegenteil der Fall. Andere Auffassungen
haben sich in der Praxis nicht bestätigt.
Wie giftig ist Selen?
Wie bei allen Arzneistoffen kommt es bei der
Anwendung auf die Dosis an. Selen hat eine
relativ geringe verträgliche Breite. Hohe Mengen
über lange Zeit genommen sind schädlich.
Nebenwirkungen treten jedoch erst bei
monatelanger Daueranwendung von über
500 μg pro Tag auf. Die hier gegebenen
Bedarfsempfehlungen liegen im unschädlichen
Bereich.
Erste Zeichen für eine Überdosierung sind
Knoblauchgeruch, Haarausfall oder
Magenbeschwerden. Kurzzeitig werden auch
Dosierungen bis 1000 μg ohne Folgen
vertragen.
Wo kommt Selen vor ?
Deutschland gehört zu den Gebieten, wo die
Ackerböden relativ wenig Selen enthalten. Mit
der üblichen Ernährung werden durchschnittlich
30 bis 50 μg täglich aufgenommen. Das liegt an
der unteren Grenze des normalen Bedarfs.
An Selen reiche Nahrungsmittel sind – jeweils in
100 Gramm Ware: Innereien (Nieren, Leber)
enthalten ca. 60 μg, Fisch 30 bis 70 μg, Eigelb
30 μg, Fleisch um 20 μg, Getreideprodukte
ca. 10 μg, Milchprodukte ca. 4 μg und Gemüse
ca. 1 μg.
Da die tägliche Ernährung oft nur einen Teil des
Bedarfs deckt, wären zusätzliche Einnahmen
ratsam. Zur täglichen Nahrungsergänzung
eignen sich Selen-Hefe-Präparate, die es von
vielen Herstellern gibt, oft in Kombination mit
Vitaminen. Diese Präparate enthalten meist
50 μg Selenhefe.
Zu therapeutischen Zwecken eignet sich
Natriumselenit
besser, es wird schneller vom
Körper aufgenommen, wirkt direkter und kann
höher dosiert werden. Kapseln oder Ampullen
zum Trinken bzw. zur Injektion enthalten 100
bis 500 μg Selen.
Diese Mittel sind verschreibungspflichtig und
nur in Apotheken erhältlich. Sie können mit
Nachweis eines zu niedrigen Blut-Selenspiegels
auf Kassenrezept verordnet werden.
Ausführliche Informationen finden Sie auf
unserem Infoblatt zur Kostenerstattung von
Selen.




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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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