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Alt 23.12.2007, 22:21
Anuschka1102 Anuschka1102 ist offline
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Registriert seit: 23.12.2007
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

ich möchte auch von meinem papa erzählen,bzw zu ihm sprechen...vielleicht hilft es mal..

sommer 2004 wie jedes jahr war ich mit den kindern bei dir in unserem haus am fluss...es war toll wie immer.
eines tages merkte ich dein ständiges aufstoßen,fragte "warst du beim arzt?"
du sagtest "dem arzt geht es gut".ich besorgte tropfen in der apotheke die aber nicht halfen.ich dachte an ein magengeschör oder so.eigentlich warst du immer gesund und es ging dir gut.im august war die hochzeit von deinem kleinem bruder,wir hatten viel spass,haben getanzt,hab vor kurzen die dvd mir angesehen.unter den gästen war eine ärztin die hat mich auf dich angesprochen,deine haut und augen sind leicht gelb.später hat sie auch mit dir gesprochen und bat dich bei ihr in krankenhaus vorbei zu kommen.du wolltest erst nicht,hast es geahnt und ich nun auch.
bist doch dahin.sie rufte mich nach der erste untersuchung an und sagte lebermetastasen,die zweite untersuchung speiseröhrekrebs.
du kamst nach berlin,ich brachte dich ins kh.
weitere untersuchungen ergaben noch lungen und nebenniere metastasen.
diagnose endstadium.keine chance.game over...
es war september.du wolltest die chemo nicht aber der arzt sagte du wirst wohl die weihnachten nicht überleben.du hast eingewilligt für die chemo.
wir haben weihnachten zusammen gefreiert,es war schön auch wenn wir wussten das es wahrscheinlich die letzten sind.die chemo hast du gut vertragen,es ging dir auch gut bis sommer 2005,dann ging es mit der chemo nicht weiter wegen den schlechten blutbild und da kam auch der nächste schub.du hast wunderbar gekämpft und wir mit dir hoffe ich.
im november bei der hochzeit von deinem sohn und meinem bruder hat man die schon die krankheit angesehen.du warst schwach.musstest für paar tage ins kh.die haben dir jede menge wasser abgepumpt,hast sauerstoff gerät nach hause bekommen und wurdest künstlich ernährt.
im dezember ging es schlag auf schlag.wieder kh.
ich hatte angst das ich mein versprechen nicht halten kann um bei dir zu sein,aber nun hatte ich urlaub genommen.war jeden tag in kh.
du nur unter morphium.am 17.12.05 hast mir den letzten abschiedskuss gegeben und sagtest ich soll nach hause mich um die kinder kümmern.
das bin ich auch aber ich kam wieder,ab nun war ich tag und nacht bei dir und hab deinnen kampf mit dem tod zugesehen.der liebe pfleger hat mir alles erklärt was mit und in dir passiert.du wolltest nicht sterben und ich stand am deinem bett und hab dich angefleht loszulassen und einzuschlafen weil ich mir das ganze nicht mehr ansehen konnte.miteinzusehen wie du leidest hat mir das herz fast gebrochen.ich hab dir gesagt "papa bitte schlaf ein,ich schaff das schon"...ich hab gelogen.viele stunden später am 20.12 05 um 4.50 hast du den letzten atemzug genommen,ich spürte unter meine hand dein herz noch einmal schlagen dann war alles vorbei.
ich fiel zu boden neben dein bett und weinte "papa warum hast du mich verlassen?" mein bruder half mir hoch,ich hab dich gekusst,gestreichelt dann kam der pfleger mit der nächste spritze,dann die ärztin.haben dein tod festgestellt.ich ging raus eine rauchen,habe dein kleinem bruder,mein mann und meine beste freundin angerufen.dann ging ich nochmal ins zimmer,hab mich von dir verabschiedet,bin ins auto gestiegen und führ nach hause.
am 7.01.06 war die beerdigung an dem friedhof wo unser haus am fluss ist.
du hast die gegend im winter geliebt.weisst du noch du wolltest immer das ich im winter komme und es mir ansehe wenn alles unter schnee liegt aber ich sagte es ist mir zu kalt.aber nun hast mich "gezwungen" im winter da zusein.
und ich verstand warum du es so geliebt hast.es war so wunderschön.
nun sind 2 jahre um seit du weg bist und ich kann es immer noch nicht wirklich begreifen.oft will ich dich anrufen und nach was fragen aber du bist nicht mehr da.ich stelle mir immer vor du bist im haus am see,ich war dort seit der beerdigung nicht.ich will keine änderungen sehen.
ich vermisse dich so sehr...deine stimme,dein lachen,deine erzählungen oder deine ratschläge,die scherze die wir gemacht haben.
ich will das du mich in den arm nimmst.
du warst ein wunderbarer mensch und der beste papa,ich bin stolz deine tochter zu sein.ich liebe dich so sehr papa.
ich freu mich immer wenn ich von dir träume weil ich dann deine stimme hören kann auch wenn ich weinend aufwache.
du bleibst für immer bei mir und auch wenn ein moment eine ewigkeit dauert,eins versprech ich dir-ich finde dich wieder!
in all meine liebe deine tochter anna