Liebe Sabrina,
habe deine Beiträge mit Tränen in den Augen gelesen.
Habe letztes Jahr im Oktober 3 Wochen nach Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. (Man gab ihr zu diesem Zeitpunkt noch 3 Monate zu leben)
Ich verstand die Welt nicht mehr. Keine Zeit für Abschied oder sonstiges.
Ich schenkte ihr einen kleinen Schutzengel.
Nach ihrer OP (sie musste am Darm operiert werden, dafür ist sie eigentlich nur ins Krankenhaus gegangen) bin ich bis 20.30 Uhr bei ihr geblieben. Sie war aber nicht ansprechbar, weil sie noch mehr oder weniger in Narkose war. Nachts um halb 12 ging das Telefon, sie liegt auf der Intensivstation. Wurde reanimiert. Sie war an Maschinen angeschlossen. Das Herz schlug, aber keine Hirntätigkeit.
Am nächsten Tag ließen wir die Maschinen abstellen. Meine Mutti und ich hatten 1 Woche vorher die Patientenverfügung gemacht.
Ihr Wunsch war kein Leben an der Maschine.
Sie ging um 19.02 Uhr am 27.10.06 von uns.
Die Pastorin vom Krankenhaus war sehr nett und hat uns die ganzen Stunden begleitet. Ich sprach mit ihr und sagte "Da hat mein Schutzengel wohl nicht viel geholfen". Daraufhin sie: Das glaubte sie aber doch. Der liebe Gott hat sie zu sich geholt bevor sie leiden musste.
Damals habe ich es nicht verstanden. Heute 1 Jahr später, nachdem ich so viel Leid hier im Forum gesehen habe und jetzt ganz besonders bei dir sehe verstehe ich es ganz genau.
Heute bin ich auch der Meinung der Schutzengel hat meine Mutti ganz schnell zu sich geholt, ohne Leiden.
Im September diesen Jahres habe ich den nächsten Schock erhalten. Mein Vater hat Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium, nicht heilbar.
Wir haben ihn jetzt zu uns genommen. Am 09.12.07 ist er zu uns gezogen. Gottseidank hat er zur Zeit keine Schmerzen, er hat die Chemo abgebrochen weil er die Zeit die es ihm gutgeht nicht durch Nebenwirkungen wegen evtl. paar Monate vergeuden will. Wir haben es akzeptiert.
Weihnachten war er wie ich auch sehr depremiert. (Nur ich darf es nicht zeigen) Der Tod meiner Mutti ist von uns noch nicht verkraftet. Es fehlt einfach der Mittelpunkt.
Habe auch eine 6jährige Tochter. Sie ist letztes Jahr auch traurig gewesen, aber es geht ihr gut. Sie betet auf ihr Weise immer mit Oma wenn ihr danach zumute ist. Das der Opa jetzt sehr krank ist und auch bald sterben wird hat sie wie folgt aufgenommen:
"Das ist nicht schlimm. Dann ist er nicht mehr so traurig und ist wieder mit Oma zusammen."
Jetzt bin ich noch mit der Wohnungsauflösung meines Vaters beschäftigt.
Liebe Sabrina. Du sagtest man kann sich ja nicht ein frohes neues Jahr wünschen. Das finde ich auch. Aber wünscht euch Kraft. Wünscht euch Liebe. Wünscht euch Gesundheit.
Ich schicke dir einen virtuellen Schutzengel
Möge er dir und deiner Mutti zur Seite stehen. Ich wünsche dir, dass du die schwere Zeit überstehst und ganz viel Liebe von deinen Lieben empfängst. Auf das du ganz viel Rückhalt findest. Ich finde, du machst das alles sehr gut. Du kannst stolz sein.
Sei ganz lieb umarmt und alles alles Gute für 2008.
Brigitta