Hallo Ihr Lieben,
entschuldigt, dass ich momentan nicht so oft hier bin. Aktuell ähneln sich die Tage sehr. Morgens aufstehen (nach einer eher mäßigen Nacht, verursacht durch unsere 8 Monate alte süße Tochter), arbeiten, ab ins Krankenhaus, dann 1 stunde auf die coach und wieder paar Stunden schlafen. Da bleibt nicht viel Platz für das Forum. Aber nicht ich bin hier der "arme Kerl", sondern unsere Mutter.
Vorgestern ging es ihr sehr schlecht. Sie ist den ganzen Tag müde und musste sich dazu noch übergeben. Auch psychisch hat sie mir nicht so gut gefallen. Sie ist immer noch im Krankenhaus. Freitag waren es zwei Wochen. Zuhause steht schon ein Krankenhausbett für sie, doch wir glauben, dass sie es nicht mehr benutzen wird. Wir haben es eher für sbestellt, damit sie die Hoffnung nicht aufgibt.
Gestern war für uns alle dann ein "schöner" Tag, denn ihr ging es deutlich besser. Sie ist sogar mal aufgestanden und ein paar Schritte im Zimmer gegangen. Die Übelkeit war weg, lediglich Bauchschmerzen haben sie begleitet. Natürlich auch der ätzende und schmerzende Husten.
Im Krankenhaus ist der Appetit auch recht gut. Seit Tagen hat sie sogar mal wieder ihr Strickzeug genommen und ein paar Reihen ihr beliebten Socken geschafft. Leider wurden dann ihre Finger steif (das hatten wir bislang noch nicht). Als ich bei ihr war, wurde sogar der Zeigefinger so steif, dass er nach oben zeigte. Mir ist direkt schlecht geworden und ich konnte es mir nicht ansehen. Wir haben den Finger dann gekühlt und nach einigen Minuten Massage war es wieder o.k. Das werden wir heute mal mit den Ärzten besprechen. Ihre Arme und Hände waren in den letzten Tagen sehr sehr dick. Sie kam teilweise nur schwer aus dem Schlafanzug raus. Seit dem muss sie die Arme immer höher legen und kühlen. Vielleicht ist da dann auch zuviel Blut nach unten gelaufen, dass die Finger deshalb steif wurden.
Insgesamt darf der gestrige Tag aber nicht über den Allgemeinzustand hinwegtäuschen. Sie bekommt viel Besuch. Ich glaube, dieser realisiert aber nicht die ernste Situation. Wir rechnen damit, dass wir nicht mehr viele Tage mit unserer so lieben Mutter haben. Sie hat mit unserem Vater unsere Familie zu dem gemacht, was sie heute ist. Wir werden sie alle sehr vermissen und oft an sie denken. Die Erinnerungen kann uns niemand nehmen.
Wenn ihr über unseren Zusammenhalt schreibt und als "Außenstehende" dies bewundert, wird mir immer ganz warm und ich muß mir glatt die Tränen unterdrücken. Vielen Dank für Eure lieben Worte.
Ich versuche Euch auch in den nächsten Tagen über den aktuellen Stand zu informieren. Vielleicht hilft mir mein Bruder ja auch dabei.