Hallo Marina, Rowa und alle anderen,
es ist schon eine seltsame Sache mit diesem "Tag X". Bei mir ist er nicht an ein Datum oder an einen Wochentag gebunden. Manchmal, urplötzlich, egal ob in einer schönen, entspannten oder traurigen Situation, sind diese Bilder da, schießen wie schmerzhafte Pfeile ins Bewusstsein: die hoffnungslose Diagnose, das Leid, die Schmerzen, die ich mitgefühlt habe, die Hilflosigkeit, das Sterben, die Stunden, Tage danach. Wie haben wir das ausgehalten, diese Verzweiflung, diese Aussichtslosigkeit? Man kann das nie, nie vergessen. Eigentlich will ich es auch nicht vergessen. Es gehört zu meinem Leben, ich lerne, es zu ertragen. Ich habe gelernt, andere Prioritäten zu setzen.
Marina Du hast Recht, man muss auch lernen, zu sich selbst gut zu sein. Wir haben zwar unseren liebsten Menschen verloren, aber das darf nicht heißen, dass wir ohne ihn keinen Wert mehr haben. Ich muss da noch sehr an mir arbeiten, weil ich oft nicht gut zu mir bin (anstatt ein nettes Essen zu kochen, schnell eine Mahlzeit im Stehen - beim Stadtbummel keine kleine Kaffeepause, wie wir es früher gemeinsam gemacht haben usw. usw.) Sicher kennt Ihr solche Situationen auch.
Also lasst uns gut zu uns sein! Kommt gut durch den Tag und den Rest der Woche.
Liebe Grüße an alle,
Anemone