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Alt 05.02.2008, 14:34
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Linnea Linnea ist offline
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Registriert seit: 18.07.2007
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Standard AW: Morgen in die Röhre

Liebe Beate,

gestern abend habe ich schon mal versucht, hier zu schreiben, aber - Du wirst es ahnen - Internal Server Error ...

Hmm, also nicht Fisch und nicht Fleisch... ich glaube, das ist der nervigste Teil der Genesung, wenn man nicht mehr so krank ist, daß es für andere ersichtlich eine belastende Zeit ist, man aber auch noch nicht wieder fit ist. Solange man in der Chemo-Therapie steckt, erwartet ein rücksichtsvolles Umfeld ja nicht allzu viel von einem, und die Aktivitäten, die man trotzdem zustande bringt, fallen positiv auf. Wenn man sich hinterher auch nicht viel besser fühlt, denken alle (inclusive man selbst - also jedenfalls kenne ich da so eine ), diese Aktivitäten seien normal und die Belastbarkeit müsse sich jetzt wieder stetig steigern. Und selbst wenn man sich "vom Koppe her" viel Zeit für diese Genesungsprozesse zugesteht, weil man einfach weiß, daß es mit der Chemo-Therapie allein nicht getan ist, heißt das noch lange nicht, daß die Gefühle auch mitspielen - Ungeduld, Wut, Ärger, Trauer... (mich hat früher mal ein Bekannter gefragt, ob ich jemals ungeduldig würde - in letzter Zeit hätte ich vorführen können, wie es ist, wenn ich ungeduldig bin )

Und bei Dir kommt ja noch dazu, daß noch offen ist, wie es nun weitergeht, oder?

Nach allem, was ich hier im Forum lesen durfte, ist es ja auch bei einer Komplett-Remission schon schwer, sich nicht von Ängsten dominieren zu lassen, sobald der Körper Zeichen sendet. Ich hatte früher mal mit 4-5Jährigen auf der Kinderkrebsstation zu tun und kann im Nachhinein nur noch mehr staunen, wie vertrauensvoll sich die meisten nach einer langen Therapiezeit wieder in das "normale" Leben gestürzt haben. In dem Alter kann man das noch...

Liebe Beate, jetzt gebe ich dem Ostseewind ein Paket mit guten Gedanken für Dich mit - so stark, wie der heute weht, schafft er das locker bis zu Dir!

Viele liebe Grüße,
Deine Linnea
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Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat.
Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung.
- Christine Busta -

Geändert von Linnea (06.02.2008 um 19:24 Uhr)
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