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Alt 08.02.2008, 14:51
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Erle Erle ist offline
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Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Ihr Lieben,
eh hier eine Vermisstenanzeige rausgeht, will ich mich fix melden. Es hatte schon Gründe, warum ich so "stumm" geworden bin. Aber davon später.
Zunächst mal......

@ Doro Herzlichen Glückwunsch
Gratuliere, was für eine Erleichterung. Ich freu mich wie Bolle für Euch, fantastisch. Und wie ich Deinen Mann einschätze (so wie Du von ihm erzählst), hat er wahrscheinlich nur lappidar zu Dir gesagt "Alles klar" und ist weiter seines Weges gegangen. Hat sicher auch ne Weile gedauert, bis Du alle Einzelheiten aus ihm raus hattest, was? Ich kann es mir lebhaft vorstellen. Ich freue mich wirklich, das weißt Du. Bleib uns bloss erhalten hier, ich brauche solch gute Meldung wie die Luft zum Atmen.

@ Elli, ich habe gelesen, was Du so über Laura und die AFG geschrieben hast. Tut mir wirklich leid, dass sich gleich so ein Drama abspielte, wie furchtbar, dass das Kind direkt so gelitten hat. Und wie klasse, das Du gleich alle wieder so toll aufgebaut hast. Mensch Mädel, irgendwann bekommst Du doch noch einen Orden verliehen.

@ Michaele, wie schön, nochmal von Dir zu hören. Im anderen Thread hab ich gelesen, dass Euer neues Häuschen im Garten Deines Elternhauses steht. Das ist natürlich herb, da hast Du die neue Frau Deines Vaters natürlich ständig vor Augen. Übrigens irre, dass Deine Schwester und Dein Vater dieses Jahr Tollitäten im Karneval waren, mit den kleinen Kindern ein echter Stress. Aber man kommt auf andere Gedanken. Es erleichtert mich auch, wenn Du sagst, die Augenblicke, an denen es Dir gut geht sind häufgier als die Augenblicke, an denen Du Dich mies fühlst. Ich hoffe nur, das wird wirklich mal so. .

@ Uschi, jaja, die Campingsaison geht also wieder los. :smiley1 Für Euren Termin am 13.3. drücke ich Euch die Daumen. Da sind wir auf dem Schiff zurück von Oslo Richtung Kiel. Ich werde an Deck stehen und an Euch denken.
Auch danke für Deine guten Wünsche für uns, warum ich trotzdem extrem niedergeschlagen bin, werde ich gleich noch berichten.

@ Dagmar, na, bei Dir steppt mal wieder der Bär. Ich kenne dieses Problem mit den Ausreißern aus der WG, meine Nichte hat die Turbulenzen in die Familie gebracht, als sie 13 war. Nun ist sei 16, ihre Tochter ist 1 1/2Jahre und sie lebt in einem Mutter-Kind-Wohnheim. Die letzten Jahre waren für meine Schwester auch oft herb.
Dafür ist es ein besonders tolles Ereignis, dass Dein Sohn eine Lehrstelle hat. Manchmal lösen sich Probleme nur tröpfchenweise, aber, liebe Dagmar, sie lösen sich, bestimmt. Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Liebe.

@ Liebe gute Elke, ich würde so gerne mit Dir schon alles fix machen wegen dem ersten Märzwochenende. Aber unsere Tänzer sind alle verflixt abergläubisch, keiner will schon mit mir planen, wann wir nach Mannheim düsen. Erstmal muss man sich mal in Suhl qualifizieren..... Ich würde mir wünschen, schon am Freitagnachmittag in Mannheim anzukommen und dann für Dich Zeit zu haben. Am Sonntag kommt Alfred dann auch nach und er würde Dich gerne im Laufe des Nachmittags auch kennenlernen. (Schon deshalb will ich Dich gerne vorher treffen... sonst können ja gar keine FRauengespräche stattfinden... )
Ich bin auf jeden FAll in diesem Wochenende in irgendeinem Hotel in Mannheim, aber mehr weiß ich noch nicht..... Schade, genauer kann ich es noch nicht sagen. Und nochmals dicke, herzliche Grüße von Alfred soll ich ausrichten.

@ Silke, danke danke für Deine lieben Gedanken und Grüße an mich zwischendurch. Es hilft mir immer wieder, dass hier Menschen an mich denken, die meine Situation verstehen. Das gibt es nur hier. Ich hoffe auch für Dich, dass sich Deine Wohnsituation mal entspannt, wäre Dir ja eine echte Hilfe. Alles Liebe für Dich und natürlich für Deine Mutter.

@ Annett, ich habe Dir schon in Deinem Eckchen geantwortet. Du weißt, dass ich in Gedanken fest bei Dir bin. Es hat mir gut getan, dass Du meinen Ausbruch verstanden hast. Wie wäre das.... wir beide besorgen uns einen Boxsack und dreschen auf den ein, wenn uns die Verzweiflung mal wieder übermannt. Habe gestern meinen Mann ausführlich von Dir und S. erzählt, von der aktuellen Situation, als Deine Sms kam. Er hatte Tränen in den Augen und drückt nun für Dich und S. ganz fest die Daumen, dass alles erträglich seinen Weg geht.

Jetzt muss ich aber mal loswerden, warum ich mich seit letzten Donnerstag nicht mehr gemeldet habe. Ich hab da wirklich was zu verarbeiten.
In Essen im KH gibt es einen sogenannten Patientenscout, den wir diesmal erstmals kennenlernten. Dieser Patientenscout ist ein Vermittler zwischen Ärzten und Patienten. Sie hat für uns eine eigene Akte angelegt, sämtliche Untersuchungsergebnisse, Arztbriefe usw darin abgeheftet, also alles fotokopiert, was in Alfreds Patientenakte drin ist.
Wir haben erstmals ausführliche Berichte über CTs und Röntgenaufnahmen gesehen. Tja, und die habe ich dann mal ausführlich durchgearbeitet.

Die Ultraschallberichte waren ja auch korrekt, Gott sei Dank ist wirklich nirgendwo an anderen Organen etwas Auffälliges.
ABer die Lebermetastasen sind nur nach der ersten Chemoembolisation geschrumpft. Ansonsten sagen die ausführlichen Berichten, dass die Metas gleichgroß geblieben sind.
Natürlich weiß ich, dass auch das für uns ja ein Erfolg ist, dass dies uns Zeit verschafft. Aber warum diese masslosen Übertreibungen dann "wenn man nicht 100%ig hinzuschaut, sieht man fast nichts mehr"... ich bin wirklich total down.

Der Professor oben auf der Station sagte Freitag bei der Entlassung noch, dass die Lebermetas ja gleich geblieben seien und er sehr zufrieden sei mit dem Erfolg. Wenn A. die Embolisationen nicht hätte machen lassen, habe er schon lange ein "Erdmöbel". Toller Ausdruck, oder? Aber immerhin eine realistische Aussage!!!
Warum hat unser Oberarzt unten in der Radiologie dermaßen übertrieben, warum nur?
Nein, Elli, Uschi und Doro, kein Wunder für uns... nur Hinhaltetaktik!!!!!

Ich hatte die ganze Zeit so ein dummes Gefühl, warum wurde uns solche Hoffnung gemacht mit dieser Aussage, dass man versucht war, die Realität zu verdrängen?
Vielleicht mache ich zuviel Aufhebens um die Sache, es hat sich ja an der Diagnose nichts verändert, aber ich fühle mich total elend.

Ihr könnt mir glauben, dass ich unseren lieben Doc da unten beim nächsten Mal lang machen werde, aber ganz sicher. Den krall ich mir, das könnt Ihr mir glauben. Natürlich nicht im Beisein von Alfred, aber diese Enttäuschung muss raus.

So, nun hab ich Euch endlos zugemüllt. ABer ich wollte, dass Ihr versteht, was mir im Augenblick so durch den Kopf geht, warum in mir eine Sperre ist, mich hier zu melden.
Ich kann es nicht ertragen, wenn mir Menschen dazu gratulieren, wie toll es Alfred geht. Sicher ist es ja auch wirklich zufriedenstellend für diese Diagnose, aber ich seh nur das Negative derzeit.

Viele Menschen haben sich in den letzten Wochen nach Alfred erkundigt. Und immer wieder kam, egal was ich sagte, aber wenigstens kämpft er, da kann ich ja glücklich drüber sein. Auch mein Chef sagte sowas. Und dass ich es soviel besser habe als meine Kollegin. Deren Mann hat ja 2 Monate (sogar über WEihnachten) im KH gelegen, ihre KInder sind viel jünger als meine, meine können sich ja immer allein versorgen,wenn ich ins KH fahre. Meine Kollegin hat Pferde, also eine Menge Stress an der Backe. Seit September hat sie richtig viel am Hals.
Ich hätte meinem Boss gerne gesagt, dass ihr Mann aber nicht stirbt, dass die Zeit seit September nur ein Bruchteil von dem ist, die ich mit Alfred schon zusammen durchmache und dass meine Kinder auch verflixt leiden, egal wie alt sie sind.

Aber ich sagte mal wieder nichts.... warum auch, es hat ja eh keinen Zweck.

Übrigens wollte ich Euch oben mit dem Satz nicht weh tun oder beleidigen, aber ich denke, Ihr versteht mich sicher.

So, jetzt wirds dringend Zeit, dass ich was tue. Alles alles Liebe für Euch, ich werde versuchen, mich wieder öfters bei Euch zu melden.
Ihr seid in meinem Herzen eine müde und niedergeschlagene Erle
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