Hallo,
ich bin zwar schon länger Mitglied hier, doch meistens lese ich nur die Berichte. Doch diesmal möchte ich auch gerne etwas schreiben. Ich möchte ganz einfach nur Mut machen. Ich bin vor genau 2 Jahren an einem Tonsillencarzinom erkrankt. Was folgte, war eine 7stündige OP (Entfernen der rechten Mandel, halbe Gaumen weg, jede Menge Lümphgefäße sowie das Anbringen eines Tracheostomas). Im Anschluss bekam ich 36 Bestrahlungen, jedoch, Gott sei Dank, keine Chemo. Das Tracheostoma musste ich fast 5 Monate tragen, da die Schwellung so stark war, das ich sofort erstickt wäre. Ganz zu Anfang hatte ich eine Magensonde zur Ernährung durch die Nase bekommen. Es waren die schlimmsten 5 Tage (und Nächte) meines Lebens. Ich hatte so einen starken Würgereiz, dass ich 5 Tage und Nächte nicht geschlafen hatte. Dann hat man dieses Teil entfernt und mich intravenös ernährt. Da sich leider der Heilungsprozess verzögerte (die Wunde, die ich unterm Kinn hatte, wollte nicht zu gehen), hatte man es später dann doch vorgezogen, eine PEG zu legen. Es war eine richtige Erholung für mich, denn mittlerweile waren meine Venen völlig zerstochen. Anfangs wurde mir von der Sondenkost übel, doch ich gewöhnte mich daran. Die Magensonde hatte ich insgesamt 5 Monate. Nach vier Monaten, sollte ich langsam wieder essen lernen. Das war eine Qual. Man möchte so gerne essen, doch man kann es einfach nicht! Ich hatte echt das Schlucken verlernt. Ich habe dann die Hilfe einer Logopädin in Anspruch genommen, die auf Schlucktraining spezialisiert ist. Anfangs kam mir wirklich alles durch die Nase wieder raus. Ich fing mit ganz einfachen Sachen, wie z.B. Pudding, Joghurt etc. an und arbeitete mich dann langsam nach oben. Es hat mehrere Wochen gedauert, doch ich habe es geschafft. Mittlerweile esse ich einfach wieder alles, na, fast alles, ich mag einfach keine Süßigkeiten mehr. Mein Geschmacksinn hat etwas durch die Bestrahlung gelitten, sowie auch der Speichelfluß. Der ist leider nicht wieder gekommen, so dass ich wirklich zu jedem Bissen Wasser trinken muss. Doch man gewöhnt sich dran. Ich hoffe, dass ich allen hier im Forum mit meiner Geschichte etwas Mut geben konnte. Es ist äußerst wichtig, immer positiv zu denken, auch wenn es noch so schwer ist!!! Man muss sich immer sagen, wie schön das Leben ist und dass es noch so viel gibt, was man erleben, sehen, essen etc. möchte. Wenn einer von euch noch etwas wissen möchte, bitte meldet euch bei mir. Ich werde meine Erfahrungen gerne weiter geben.
Eine Frage habe ich allerdings heute auch noch. Vielleicht kann sie mir ja jemand beantworten: Ich war 2006 zur AHB und 2007 zur Reha. Kann ich 2008 noch eine Kur beantragen? Wie oft kann ich als Kassenpatient, der jetzt in EU-Rente geschickt wurde, zur Kur fahren?
Wäre schön, wenn mir da jemand Auskunft geben könnte.
Bis dahin.
Liebe Grüße aus Duisburg.
Spitaki