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Alt 20.02.2008, 09:32
bailey13 bailey13 ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
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Standard AW: Erfahrungsaustausch

Liebe Katja,

wir hatten uns ja mal geschrieben wegen der Mimosa Studie, erinnerst du dich? Ich finde es so krass, das eigentlich alle hier, die auch an der Mimosa Studie teilgenommen haben, auch einen Rückfall bekommen haben und zwar relativ früh. So lange ist die Erstbehandlung doch bei dir auch nicht her, oder? Hattest du auch nur ca. ein halbes Jahr?

Manchmal würde ich hier im KK am liebsten gar nicht mehr lesen, weil ich es so schrecklich finde und es mich immer total runterzieht, zu lesen wer wieder einen Rückfall hatte. Das führt einen immer so vor Augen wie gering doch die Chancen sind, diese Krankheit zu bekämpfen. Praktisch gleich null.

Liebe Katja, ich weiss genau wie du dich jetzt fühlst, war ja in der gleichen Situation, nur das meine OP nur ein paar Tage nach dem Gespräch und CT stattfand. Bei dir ist es ja noch einige Tage länger. Hoffe du bekommst es hin, dich irgendwie abzulenken und nicht immer nur an die nun folgende OP und die Chemo zu denken. Ist schwierig, ich weiss. Wird bei dir auch ein Chemosensibilitätstest gemacht? Obwohl ich davon ja auch nichts halte wenn ich ehrlich bin (nach eigenen Erfahrungen).

Eine ganz liebe Krebsfreundin (bei der ersten Therapie kennengelernt im KH) hatte nach 9 Monaten auch einen Rückfall und die Arme bekommt wieder die Standardtherapie Taxol/Carboplatin und sie hatte beim ersten Mal schon ganzh ganz schlimme Nebenwirkungen. Mal davon abgesehen, das die frisch und schön gewachsenen Haare wieder ausfallen. Das ist schon alles ein Sch...! Dafür gibt es gar keine Worte.

Wegen der allgemeinen Diskussion übers Kämpfen und positive Gedanken. Ich habe auch so komische Bücher darüber gelesen, kann damit aber überhaupt nichts anfangen. Wird meiner Auffassung nach total überbewertet. Ich weiss noch wie super ich nach der Standardtherapie drauf war. Hatte mir doch ein Fahrrad gekauft und dann war der April so genial wettertechnisch und ich war fast jeden Tag mit dem Fahrrad unterwegs und habe die Sonne und das Leben genossen und mich so unbeschreiblich gefreut, als die Haare endlich wieder so kurz waren, das ich kein Tuch mehr drumbinden musste etc. Ich war vor der Krankheit immer ein ziemlich negativer Mensch, warum auch immer, aber in diesem Frühjahr nach der Krankheit war ich irgendwie ein ganz andere Mensch (hört sich blöde an). Tja, und was hat mir das genützt? Überhaupt nix! Weil im Sommer schon das Rezidiv kam! So siehts aus.

Ich lasse mich jetzt auch nicht hängen oder jammer rum (dafür habe ich dank Mila eh keine Zeit mehr), aber ich habe für mich akzeptiert, das dieser Sch... Krebs nicht mehr weggehen wird und das ich daran sterben werde. Und positive Gedanken werden das auch nicht verhindern.

lg,
bailey
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