AW: Mein Partner hat Krebs
Hallo!!
Ich denke, keiner kann sich in einen anderen Menschen hineinversetzen. Man sollte es auch nicht versuchen, es kann Übles dabei herauskommen. Ich kann als Betroffene nur von mir selbst sprechen. Für mich ist es eine schreckliche Vorstellung, daß mein Partner mir das Denken abnimmt, nur weil ich krank bin. Mir Vorschriften macht wie einem kleinen Kind, mich immerzu umsorgt und betüddelt, auch wenn ich das garnicht will. Allerdings bringe ich das dann auch ganz klar zum Ausdruck, und das ist dann keine Aggressivität, auch wenn es sich so anhört.
Auch wenn wir nicht ganz fit sind, wir wollen leben, lieben, lachen, mit euch, unseren Partnern. Es gibt auch für uns noch andere Dinge als Krebs, Übelkeit, Chemo und Schmerzen. Und - wir können ganz prima einschätzen, was uns gut tut, brauchen niemanden, der uns sagt, was gut für uns ist. Wir brauchen aber Menschen, die mit uns leben, mit uns weinen, mit uns lachen, mit uns feiern, mit uns fröhlich oder traurig sind. Und da seid ihr gefordert, liebe Angehörige, das ist nämlich nicht einfach. Ich bewundere meinen Mann, der in dieser Beziehung immer genau das richtige Mass findet. Ich werde manchmal verwöhnt, manchmal gefordert, manchmal krieg ich auch Druck,lach. Immer aber werde ich so geliebt, wie ich bin...weil ich nämlich bis auf diesen dummen Krebs, den ich hatte, immer noch die Frau bin, die ich immer war.
Kartharina hat schon ganz gut beschrieben, wie es in uns aussieht, keiner, der nicht selbst betroffen ist, kann das nachempfinden. Ehrlich gesagt möchte ich aber auch mit keinem von den Partnern tauschen, es ist schrecklich schwer, einen geliebten Menschen krank zu sehen.
Wie gesagt.....ich kann nur von mir selbst sprechen, anderen mag es anders gehen.
Liebe Grüße
Susanne
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