AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom
Hallo raipa,
es tut sehr gut, von Dir so viel Positives zu hören. Es war mir immer ein Anliegen, neben den schweren Schicksalen hier im Forum, auch über die guten Verläufe zu berichten, wie z.B. bei Dir, Altan und bei mir. Es geht mir vor allem um die "Neuen", die hier im Forum Hilfe suchen, und die die hammerharte Diagnose verkraften müssen. Bei mir ist das ganz genau vier Jahre her und ich habe das Gefühl, das mir den Boden unter den Füssen damals wegzog, bis heute nicht vergessen. Von einer Sekunde zur anderen besetzte die Angst vor der OP - an der Zunge !!! - , die bevorstehende Bestrahlung und die grenzenlose Angst vor dem Tod meinen Kopf. Auf dem vertrauten Rückweg im Auto (vom MGK-Chirurg nach Hause) erschien mir jeder Baum, jedes Gebäude, jedes Detail in einem ganz anderen Licht. Ab jetzt hatte ich Krebs, zuvor war ich eine vom Schicksal gütig behandelte Frau. Jetzt war alles nur noch bedrohlich!
Ohne sie in Sorglosigkeit zu wiegen, sollen alle "Neuen" hier im Forum wissen, dass diese Krankheit dennoch auch glimpflich ablaufen kann und zu überstehen ist. Jedenfalls nicht immer und für alle Zeiten ohne Lebensqualität und nur mit Schmerzen.
Allen, denen es schlecht geht, gelten meine guten Gedanken. Ich hoffe für jeden Betroffenen und die Angehörigen, dass die Zeit Besserung bringt und eine gewisse "Normalität" ermöglicht.
Altan danke ich heute mal ganz speziell, dass er nicht aus dem Forum ausgestiegen ist, obwohl es ihm jetzt wieder sehr gut geht. Ich weiß von mir selbst, dass das nicht immer einfach ist. Eigentlich möchte man die schwere Zeit hinter sich lassen und sich nicht mehr damit befassen und nicht mehr daran erinnert werden. Andererseits ist es auch ganz wichtig, dass neben den Berichten der schwerst Be- und Getroffenen auch über die Hoffnung und Aussicht auf bessere Zeiten und vielleicht vollständige Genesung geschrieben wird.
Ich wünsche allen eine gute Nacht, Vorfreude aufs kommende Frühjahr und eine stetige Verbesserung der Gesundheit.
Eure Lisa
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