Thema: Papa!!!
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Alt 05.03.2008, 13:36
Shivanarama Shivanarama ist offline
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Standard AW: Papa!!!

..............Hallo Kristine und ein "Herzliches Willkommen " erstmal hier im Forum.

Bin gerade auf Deinen Thementitel: "PAPA!!" gestoßen und was Du schreibst berührt mich sehr sehr dolle,- da auch mein Papa dreimal seitdem 31.01.08 operiert wurde und gleich nach der zweiten OP,- in der Nacht vom 31.01.auf den 01.02.08,- also genau 12 Stunden nach der ersten großen OP mit Magenhochzug und Speiseröhrenverkürzung (allerdings ein sehr bösartiger Tumor,- ein Adeno-Karzinom) ins künstliche Koma versetzt,- indem er sich mit gleichen Beschwerden wie sie Dein Papa hat nun seit knapp 5 Wochen befindet.

Ich verstehe soooo gut,- wie Du/Ihr Euch fühlt,- uns geht es kein Stück anders..............täglich bin ich bei ihm,- weil das Krankenhaus nur 5o Meter von mir entfernt ist,- ich wohne also genau gegenüber dieser "Albtraumstätte",- wie wir die Intensivstation inzwischen benennen,- man ist wirklich langsam Intensivstationstraumatisiert,- kann die grünen Anstriche auf dem Weg zur Intensiv nicht mehr sehen,- bekomme Magenschmerzen wenn ich mir hier zu Hause die Jacke anziehe um meinen so geliebten Vater immer noch leidend und schlecht aussehend und gedunsen mal mehr mal weniger,- mal an der Dialyse,- mal wieder nicht,- mal hohes Fieber,- dann wieder weniger,- mal mit wilden Herzrytmusstörungen,- mal wieder weniger,- mal kurz vorm Atemkollaps,- atmet über 25 Atemzüge mehr als normal,- braucht 4x mehr Sauerstoff als ein Gesunder Mensch,- gut die Beatmungsmaschine springt ein wenn er nicht mitatmet,- bzw. gibt ihm eine Grundversorgung an Atemzügen,- und und und.....................

Auch wir wissen nicht,- wie das Ganze ausgehen wird,- wir hoffen gut,- denn er kämpft schon solange tapfer mit,- er will nochmal nach Hause, -und sei es nur um dort die Augen zuzumachen,- er liebt sein Haus,- seinen Garten wo er schon geboren wurde über alles, und ich mag nicht darüber nachdenken daß es passieren könnte,- daß mein Pap die Augen für immer schließen sollte,- ohne sich von uns und seinem so geliebten Zuhause verabschieden zu können.

Er muß es schaffen seinen "Septischen Schock-Multiples,- also mehrfaches Organversagen" zu überstehen,- wenn er es auch sehr sehr schwer haben wird,- sich jemals davon wieder zu erholen.

Bei uns geht es seit Wochen nicht mehr um seinen Speiseröhrenkrebs,- sondern einfach nur noch ums nackte Überleben.................haben den Operateur bis heut nicht gefragt, -ob denn nun eine Metastasenbefall in den vielen mitnentnommen Lymphknoten vorhanden waren, -ganz einfach,- weil uns das im Moment überhaupt nicht interessiert,- die Dinge und Sachlagen haben sich durch das Koma total verändert.

Liebe Kristine,- bleib stark,- gönn Dir ruhig mal einen Tag Besuchspause ohne schlechtes Gewissen,- Deine Kraft wird gebraucht,- verausgabst Du DIch,- hat weder Dein Vater noch Du etwas davon.

Ich drück Euch sehr die Daumen und schicke hier noch ein kleines Tüpfelchen Kraft von mir zu Dir und Deinem Papa die helfen soll durchzuhalten.

Ganz liebe und doch sehr traurige Grüße von Marion nebst ihrer geschockten Familie.

Tschüßi!
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