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Zitat von stella29
... aber ich merke, mit fremden leuten kann ich viel unbeschwerter darüber reden und meine Gefühle freien Lauf lassen... so wie hier...hat das schon jemand von euch gemacht, und hat es euch weitergeholfen in eurer Trauerarbeit ??
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Hallo.
Ich merke auch, dass ich mit fremden Leuten unbeschwerter darüber reden kann. Wenn ich mit Mama drüber rede, weinen wir meistens, also eher ICH. Mama ist die Tapfere, ich bin die sentimentale Kuh.
Aber das Lesen hier und meine Antwortmöglichkeiten helfen mir auch, alles zu verarbeiten. Ich kann hier zu vielen unterschiedlichen Themen meine unterschiedliche Antworten geben, die DOCH irgendwie zusammen gehören - und zwar zu meinem Leben.
Ich rede nicht viel über Papas Tod, ich schaue hier am Schreibtisch sein Bild an, denke immer an ihn und mache das Meiste auch alleine in mir aus.
Am Wochenende saß ich mit meinem Freund am Tisch und wir wollten frühstücken... nach einem Bissen kamen mir die Tränen, ohne dass ich wusste, warum eigentlich...
Mein Schatz sagte: Ach du, denkst du an den Papa?
Ich konnte nur nicken und die Tränen flossen, ohne dass ich was dagegen tun konnte.
Er sagte: Wenn du reden magst, rede...
Aber ich wusste gar nicht, was ich reden sollte und nach einer Zeit wars wieder ok.
Solche Momente gibt es bei mir einfach, aus heiterem Himmel. Und das ist auch OK. Ich lasse die Tränen "gern" raus, weil ich sowieso jemand bin, der emotional reagiert. Also: immer raus damit.
Aber ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, ob DAS meine Art der Trauerbewältigung ist. Wenn ja, dann wäre das OK, wenn nein: oweia, dann krieg ich Angst vor dem, was da vielleicht noch kommt (tiefes Loch, Depries)?
Viel Kraft weiterhin für dich. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um die Trauer rauszulassen. Jeder macht das auf seine Art.