AW: Warum werde ich so behandelt?
Liebes Mondkind,
wie gut kann ich dich verstehen ! Die Mechanisierung der Behandlungen stimmt mich sehr depressiv. Soll doch Krebs individuell behandelt werden .... davon spüre ich so gut wie nichts. Wenn ich mit meinen eigenen Vorstellungen prophylaktischer Art argumentiere ernte ich immer Antworten in Richtung "das ist nicht Standard". Jetzt habe ich ein regionales Rezidiv, das wahrscheinlich vermeidbar gewesen wäre, wenn die Strahlentherapeuten nicht nur stur nach Anzahl der befallenen Lymphknoten, sondern auch unter Berücksichtigung der Aggressivität des Tumors bzw. der Behandlungsalternativen entschieden hätten. Es hieß "wir bestrahlen die Achselhöhle ab dem 4. befallenen LK mit"; ich hatte 3 LK mit Tumorzellen. Ich wollte alles bestrahlen lassen - abgelehnt. Jetzt habe ich ein ernsthaft lebensbedrohliches Problem: der Krebs ist hoch "geklettert", Chemo brachte nichts, es kann schon zu spät sein .... da triple negativ, gibt es keine Alternativen - nur Bestrahlung. Da die Strahlenränder aber nicht mehr so stark belastet werden dürfen, kann ich die volle Dosierung nicht bekommen. Und die Ärzte reden sich `raus - man wisse ja schließlich nicht sicher, dass die Bestrahlung der Achselhöhle das regionale Fortschreiten verhindert hätte. Fakt ist: exakt bis Ende der Bestrahlungszone sind keine Tumore wieder aufgetaucht, darüber auffallend viele.
Mein Onkologe hierzu: "ich würde schon ab dem 1. befallenen LK bestrahlen lassen ...." Dann frage ich mich: warum bin ich in einem Brustzentrum mit Zertifikat ? Wie steht es denn dann mit "Qualitätssicherung", "Kommunikation" usw. .....
Mondkind, du hast deine Erfahrungen in ähnlicher Weise gemacht. Ich kann dir nur raten:
Wenn du deine Knochendichte messen lassen willst, bezahle es selbst. Geh`zu einem guten Orthopäden, der die entsprechende Ausstattung hierzu hat. Das habe ich auch getan, kostete unter € 60,-.
Was die Bisphosphonate betrifft: Im Gegensatz zu dir wollte ich sie bekommen. Habe ich nicht, obwohl die Knochendichtemessung Osteoporose erbracht hat. Eines ist klar: ein starker Knochen kann besser Widerstand leisten.
Hole dir für deinen Fall eine Zweitmeinung ein. Es gibt für dich vielleicht auch geeignete Studien - dann wirst du besser kontrolliert. Warte nicht, bis die Ärzte dir das vorschlagen - mache dich selber schlau und gehe mit der fertigen Idee zum Onkologen.
Ich drücke dir fest die Daumen, dass du die für dich richtigen Entscheidungen triffst und auch entsprechend unterstützt wirst. Kämpfe darum !
Liebe Grüße
Sonnenhunger
|