Hallo Papa,
heute sind es genau 5 Wochen als wir uns das letzte Mal gesehen haben.
Ich kann es bis heute nicht verstehen, und erst recht nicht akzeptieren. Ich hänge viel zu sehr an Dir. Ich WILL es nicht wahrhaben.
Habe jedoch gelernt es hinzunehmen, damit ich wenigstens weitermachen kann.
Papa, es tut so weh ! Du fehlst einfach. Nichts ist wie früher, keine vertrauten Gespräche mehr. Dein Lachen fehlt. Du hast immer so herzhaft gelacht, Du warst ein so liebenswerter Mensch - mir rauher Schale, aber weichen Kern.
Deine Familie war dir immer das Wichtigste. Erst dann kamst Du. Immer erst WIR, hauptsache uns gehts gut.
Du warst ein toller Papa, auch wenn wir oft mal Meinungsverschiedenheiten hatten, wir waren gleich. Wir mussten uns nur ansehen und jeder wusste über den anderen Bescheid.
Du liebtest Deinen Enkel über alles. Ich werde dafür sorgen, daß es ihm an nichts fehlt - so als wenn Du noch bei uns wärst.
Papa, ich würde dich soooo gerne nochmal umarmen... dir nochmal, wie vor 5 Wochen die Hände und das Gesicht abwaschen, Deine Hand drücken, Dir sagen wie sehr ich dich lieb habe.

Jeden Tag im Krankenhaus würde ich heute nochmal gerne durchleben - um evtl. anders mich zu verhalten, nicht so stark gewirkt zu haben. Ich wollte doch nur, daß du weiterhin kämpfst. Und nicht aufgibst. Aber du wolltest nicht mehr. Es war alles zu viel. Du konntest einfach nicht mehr. Der Krebs hat vor 5 Wochen gesiegt. Es tut so weh !
Ich liebe Dich, und kann meine Tränen kaum halten, denn ich weiss, ich kann nie mehr mit dir reden. Aber ich würde doch so gerne...
Du wirst mir immer fehlen. Immer.
In Liebe