Hallo ihr Lieben,
habe schon im Club geschrieben, daß ich heute nicht so gut drauf bin, daß ich außerdem eine leichte Migräne habe und seit heute mittag sind auch noch leichte Bauchkrämpfe dazugekommen.
Natürlich denke ich immer sofort an ein Rezidiv, das ist wohl so in unserer Situation, ihr kennt das ja auch!
Auf der anderen Seite hat jeder doch mal Bauchschmerzen oder Bauchkrämpfe, man muß ja nicht gleich in Panik verfallen.
Es ist jetzt auch schon besser geworden und ich habe auch ganz normal gegessen, allerdings habe ich erstmal gewartet und ein bißchen Zwieback geknabbert bevor ich mir ein Mittagessen gekocht habe. Aber ich habe es gut vertragen.
Ganz leichte Krämpfe habe ich heute immer wieder, aber wenn ich nicht so aufmerksam wäre, würde ich sie meist sicher nicht bemerken.
In den letzten Monaten bin ich, was solche Beschwerden und die Ängste angeht, viel ruhiger geworden und sehe nicht in jedem Zwicken und Zwacken gleich ein Rezidiv und das tut meiner Seele sehr gut. Ich befasse mich mittlerweile viel seltener mit meiner Krankheit und das ist auch der Grund, warum ich manchmal die schlechten Nachrichten im Forum nicht ertragen kann und darum auch manchmal nicht gleich reagiere. Das bedeutet allerdings nicht, daß ihr mir egal seid oder ich nicht mit euch mitfühle.
Wenn ich in einer Kirche bin und Kerzen anzünde, dann zünde ich auch immer eine Kerze für euch alle hier im Forum an und mein Mann tut das sogar jede Woche, wenn er in die Messe geht.
Ich denke, es ist ganz gut, daß ich langsam Abstand gewinne. Das hat natürlich auch etwas damit zu tun, daß ich nun als Tagesmutter arbeite. Die Kleine tut mir so gut und lenkt mich so gut ab und ich bin so stolz auf meine "Arbeit" und darauf, daß ich so gut mit Hannah zurechtkomme.
Und nun lenken mich unsere Pläne, vielleicht ein Haus zu kaufen und die Umplanungen dieses Hauses, damit wir gemeinsam mit meinem Schwiegerpapa darin wohnen können, noch mehr ab.
Es hat eine Zeit gegeben und die war richtig lange, da habe ich morgens beim Aufwachen sofort an meine Krankheit gedacht und der letzte Gedanke, wenn ich abends einschlief war auch wieder meine Krankheit. Das führte monatelang dazu, daß ich nur schlecht einschlafen konnte.
Das hat sich in den letzten Monaten ganz stark gebessert.
Aber

seit wir mit den Hausplänen befaßt sind, kann ich abends wieder nur schlecht einschlafen.

Aber ich finde die Gründe sind es wert, oder?
Na ja, jedenfalls, wenn ich jetzt morgens aufwache, dann ist mein erster Gedanke das Haus und wenn ich abends einschlafe, dann ist mein letzter Gedanke das Haus. Mit meiner Krankheit befasse ich mich natürlich noch, aber es wird immer seltener.
So, das mußte ich jetzt einfach loswerden. Ich denke, einige von euch können meine Gedanken und Gefühle nachvollziehen. Je länger die Krankheit zurückliegt, und je besser es einem geht, um so weniger befaßt man sich damit, jedenfalls ist das bei einigen so, wenn auch nicht bei allen.
Meine Diagnose wurde mir am 31.01.2006 mitgeteilt, also ist das jetzt 2 Jahre her. Am 14.04.2006 kam ich nach dem 1. KH-Aufenthalt, bei dem die Bauchspiegelung gemacht wurde, nach Hause und begann ein paar Tage später mit der Chemotherapie.
2 Jahre!!!!! Das ist ein lange Zeit, aber die Erinnerung ist so nah, als wäre es gerade erst gewesen.
Ich wünsche allen noch einen schönen Nachmittag und Abend.
Liebe Grüße
Mosi-Bär