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Alt 21.05.2008, 23:08
bettinaco bettinaco ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Christel,
da sind wir ja wieder bei deinem Thema: die Balance. Und ich kann dir versichern, das ist sauschwer. Die meisten Menschen haben ja schon Probleme damit, die Einschränkungen einzuschätzen und zu akzeptieren, die das Altern so mit sich bringt. Wie viel schwerer ist es dann, mit einer solchen Erkrankung umzugehen.
Ich hab hier noch einen Link, der dich interessieren könnte:
http://www.krebsinformationsdienst.d...igue-index.php
Es gibt dazu auch einen der blauen Ratgeber. Ich denke, die Fatigue wird viel zu wenig thematisiert. Obwohl die Hälfte aller Krebspatienten davon auf die eine oder andere Art betroffen ist. Sei es aufgrund der Krankheit oder der Behandlung oder einfach der Tatsache, dass es ungeheuer viel Energie kostet, sich mit dem Krebs auseinander zu setzen.

Und nach meiner Erfahrung wissen Ärzte oft auch nicht allzu viel darüber. Als ich während meiner Brustbestrahlung unter quälender Müdigkeit litt, kommentierte der Radiologe das so: Von den Strahlen kann das nicht kommen. Punkt aus. Bei der Anti-Hormon-Therapie hieß es dann: Das ist alles psychisch, Sie haben Probleme mit der Krebsdiagnose, machen Sie eine Therapie. Habe ich auch gemacht und da gelernt, damit besser umzugehen und es nicht immer zwingen zu wollen. Hätte mir jemand erklärt, dass es reale Ursachen gibt und nicht meine persönliche Macke ist, wäre mir das leichter gefallen.

Trotzdem bleibt es natürlich immer noch schwierig, auf den Körper zu hören und das rechte Maß zu finden. Dazu gehört allerdings auch, mal gar nichts zu machen. Denn zu jedem Training gehört auch Erholung. Perfekt werden wir darin wohl alle nicht, aber ich denke, du bist auf einem guten Weg.

Liebe Grüße euch allen

Bettina