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Alt 22.05.2008, 02:14
Rolf_Rgbg Rolf_Rgbg ist offline
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Registriert seit: 05.01.2008
Beiträge: 61
Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo, ihr Lieben hier im Forum. Nachdem ich nun mehr als ein Vierteljahr sozusagen aus dem Verkehr gezogen war, möchte ich mich nun zurückmelden.

Ein bisschen habt ihr ja schon von meiner lieben Tochter Alicia erfahren, die sich zwischenzeitlich ja auch in diesem Forum angemeldet hat und während meiner Abwesenheit ein wenig über meine Zeit im Krankenhaus berichtet hat.

Es ist unendlich schwer, lesen zu müssen, was in den letzten Monaten wieder so passiert ist.
Manchmal hätte ich mir gewünscht, dieses Forum nie gefunden zu haben, denn das Leid, dass man hier erfährt, bringt doch immer wieder feuchte Augen. Besonders dann, wenn man selbst betroffen ist, steckt man das nicht so ohne weiteres weg. Trotzdem bin ich sehr gerne hier in diesem Forum, weil ich mit meinen sehr leidlich Erfahrungen anderen Menschen vielleicht helfen kann.

@ Hans H. – Dir muss ich unendliche Kraft bezeugen, weil auch du als Betroffener den Weg in dieses Forum gefunden hast. Viele von uns gibt es ja nicht, was ich aber als ganz normal ansehe. Über dieses Scheiß Pleuramesotheliom in einem Forum schreiben zu können, erfordert sehr viel Mut und Kraft.

Sieben Wochen war ich nun um Krankenhaus und danach fünf Wochen auf Reha in Ansbach, Mittelfranken. Die nächsten 6 – 7 Wochen werde ich mich in der Strahlentherapie (28-32 Bestrahlungen) befinden. Und wenn das dann endlich vorbei ist, dann ist auch schon der Sommer wieder angefangen. Es ist ein Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht.

Eigentlich sollte die Strahlentherapie am nächsten Dienstag losgehen. Heute habe ich aber erfahren, dass ich mich umgehend nochmals beim Chefarzt vorstellen muss, und zur höchsten Präzisionsberechnung in einer Vakuummatratze mit weiteren Hilfsmitteln gelagert werden muss. Keine Ahnung, was das wieder bedeutet. Seit dem 31.10.2007 scheinen sie im Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg wohl wirklich nichts auszulassen, um mich von diesem Dreckskrebs heilen zu können.

Nun kurz zur großen Oparation:
Sie dauerte 10 Stunden. Ein Vergnügen war das wahrlich nicht. Niemand, der es nicht persönlich durchlebt hat, kann sich im entferntesten ein Bild darüber machen, was ein Mensch durchzustehen hat, wenn bei dieser grausamen Diagnose noch eine OP durchgeführt werden kann. Hier und jetzt darüber zu berichten, wäre viel zu aufwändig. Das wäre ein halbes Buch. Auf Nachfragen gebe natürlich gerne Auskunft.

Natürlich bin ich dennoch sehr froh, dass die Operation gemacht werden konnte. Auch wenn ich die 6 Wochen danach freiwillig wohl kaum ein zweites Mal erleben möchte. So ca. 2 – 3 Wochen gehen mir aus dieser Zeit komplett ab. Es ist so, als hatte es sie nie gegeben!!!

Die Anschluss-Reha hat mich wieder auf die Beine gestellt. Ich bin Gott sei Dank seit dem ersten Tag nach der OP bis auf wenige Momente schmerzfrei, muss keine Medikamente nehmen und bin wieder halbwegs gut zu Fuß. Die Luft ist gelegentlich leider „ein bisschen dünn“. Na ja, dafür gab es in der Arbeit früher gelegentlich mal „dicke Luft“. Sportlich gesehen sehe ich das als gerechten Ausgleich an und halte an meinem Leitspruch fest: „Ich lasse mich nicht unterkriegen“. Und arbeiten gehe ich ganz bestimmt wieder!

Viele Grüße aus Bayern.

Rolf
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