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Alt 04.06.2008, 14:21
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi,
wie treffend hast Du den Ausdruck wieder mal umschrieben mit: es geht mir irgenwie gar nicht.
Zitat:
Sie sagte letzte Woche, dass sie das Gefühl hat dass ihr nciht mehr viel Zeit bleibt. Ich hätte schreien können. Panik vor ihrem Instinkt. Und was tut man? Ruhig, besonnen und realistisch reagieren.
Eigentlich bin ich ja hier als Angehörige von meinem Mann. Wenn ich aber bei Dir und auch Annika z. B. manchmal was schreibe, sehe ich das noch aus der Sicht, als ich meine Mama noch hatte. (So, jetzt ist es schon wieder aus, muss eine Pause machen, weil ich vor Tränen nichts mehr sehe).
Es ist mir einfach alles so nahe, was ihr schreibt. Diese ganzen Gefühle, der Schmerz, die Hilflosigkeit, dieses Wandern durch den Tag und die Nacht wie in einer großen Luftblase. Diese schönen Momente, die man erlebt, unterbrochen mit dem blitzartig kommenden Gedanken des vielleicht "nie mehr geben"-Gefühles. Und irgendwie gibt es auch keinen Trost. Vielleicht Unterstützung und Hilfestellung, was ja auch wichtig ist. Aber bei dem eigenen Gefühl des Verlustes, dass tief im inneren ist, kann einem keiner helfen. Wenn man eine sehr enge Bindung hatte, geht es auch nicht weg. Es ist immer da. Man lernt nur anders damit umzugehen, weil man es muss. Und Du, liebe Annika, hast völlig recht mit dieser besonderen Verbundenheit und Nähe. Die haben heute wirklich nicht viele. Es ist was besonderes. Leider tut es aber eben genau deswegen so furchtbar weh.
Worin ich Dir auch noch mehr als recht gebe, ist dieser Satz
Zitat:
Und auf einmal, war für eine kurze Zeit die Welt wieder richtig herum. Meine Mama war die Starke, die mich getröstet hat. Und es hat so gut getan, aber nicht nur mir.
Denn meine Mama war immer sehr glücklich, wenn sie mich bei irgendwas unterstützen oder trösten konnte. Da ich ja selber auch Mama bin mit zwei Töchtern so ungefähr in Eurem Alter sehe ich es auch von dieser Seite. Und da muss ich zugeben, dass es auch mir ein gutes Gefühl gibt, wenn ich meinen Mädchen bei Problemen helfen kann oder sie einfach nur erfolgreich trösten und zum lachen bringen kann. Das Allerschönste ist gemeinsam weinen und lachen zu können (letzteres macht natürlich wesentlich mehr Freude).
So, jetzt schreibe ich schon wieder ganze Romane. Warte auf Eure hoffentlich positiven Nachrichten und halte mal wieder die Daumen, weil es leider das einzige ist, was ich für Euch tun kann.
140 mg Cisplatin ist ja eine ganz schöne Menge, liebe Bibi. Ich hoffe, dass Deine Mama es einigermaßen gut verträgt, aber vor allem dass es der blöde Sch....tumor nicht verträgt und sich endlich vom Acker macht.
Und bei dem Röntgenbild Deiner Mama, liebe Annika, hoffe ich auch auf ein gutes Ergebnis.
Seid herzlich umarmt und liebe Grüße
Mapa
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