Rippenfellkrebs
Hallo,
es sind noch keine 2 Monate vergangen, dass uns die schreckliche Diagnose mitgeteilt wurde, aber es kommt mir schon viel länger vor.
Wir waren nun für 12 Tage kurz in den Urlaub nach England geflogen, um uns von den Strapazen und dem seelischen Druck der vergangenen Wochen zu erholen. Eigentlich hatten wir schon dreieinhalb Wochen Kanada gebucht gehabt, die Vorstellungen an stundenlange Fahrten durch einsame Wälder und die große Entfernung haben uns dies aber schnell verwerfen lassen. Außerdem hat uns das Gefühl beruhigt, schnell wieder zu Hause zu sein, falls wir gebraucht werden.
Während unseres Urlaubs hatte Herbert zahlreiche Untersuchungen in Heidelberg, meine Schwiegermutter war fast die gesamte Zeit bei ihm. Wir sind mit der Hoffnung auf das Alimta-Programm aus Hannover aufgebrochen, eine Operation kam für uns eigentlich nicht in Frage - doch nun kommt wohl alles ganz anders. Die CTs haben ergeben, dass die Tumorherde noch nicht sehr groß sind, und die große Operation (ein Lungenflügel, Rippenfell und Herzbeutel) mit anschließender Chemo eine echte Chance ist. Natürlich gibt es nur ganz seltene Fälle, bei denen dieser Krebs wirklich besiegt werden kann, da machen wir uns nichts vor, aber wir haben diese Operation in der Familie diskutiert und sind der Auffassung, dass wir nichts unversucht lassen. Was hat man auch zu verlieren, ob die Lunge durch den Krebs eingemauert wird und nicht mehr funktioniert oder mit der Hoffnung auf Besserung entfernt wird, ist doch egal.
Prof. Dr. Mahnegold hat die Folgen ausführlich erläutert und auch der anschließende Krankenhausaufenthalt soll nicht sehr lange dauern. Heute hat man uns mitgeteilt, dass die OP in zwei Wochen stattfinden soll, Herbert hätte diesen Termin lieber schon gestern gehabt. So können wir aber noch einige schöne Tage hier in Hannover verbringen.
Wir fühlen uns jedenfalls gut in Heidelberg aufgehoben und hoffen weiter.
Viele liebe Grüße
Dennis
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