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Alt 13.06.2008, 10:20
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat ein Glioblasom Grad IV

Hallo Claudia,

wenn du möchtest, dann sage ich dir, was der Onkologe gesagt hat. Ich möchte dich damit nicht runter ziehen... Es ist deine Entscheidung!

Meine Mam hat auch Verstopfung bekommen, die haben sie sogar mit einem Einlauf gequält in der Klinik. Danach hat die vom Pflegedienst das gemacht und die war immer ganz nett zu Mam. Sie hatte das eine Mal meinen Papa los geschickt, was aus der Apotheke zu besorgen und ist dann bei Mam geblieben, hat ihr eine Wärmflasche gemacht usw.
Mam lag 7 Tage im Sterben und als ihr letzter Kampf anfing, haben wir sie auch gerufen (ich habe sofort gemerkt, dass was nicht stimmt - mir wollte keiner glauben). Sie war so lieb zu Mam und hat uns draußen erzählt, dass Mam den Morgen nicht mehr erleben wird. Sie ist lange Zeit geblieben. Ich habe sie morgens angerufen, damit sie nicht zu kommen brauch. Sie kam, hat sich mit Papa in die Küche gesetzt und mit ihm lange geredet. Das tat ihm gut. Auch da ist sie lange geblieben und vieles wurde nicht berechnet.

Mam hat eine Zeitlang auch nicht gesprochen. Manchmal wußte sie die Worte nicht mehr. Nach dem Zähneputzen wußte sie einfach nicht mehr, wie man das Wasser wieder aus spuckt.

Mein Rat an dich: Schau vorsichtshalber für die Zeit zu Hause nach einem Pflegedienst. Wir haben einen genommen, der auch Sterbende begleitet. Die gehen liebevoller mit den Menschen um und nehmen sich viel Zeit.

Frag nach, was ihr brauchen könnt. Die Krankenkassen brauchen meistens länger bis es genehmigt ist. Wir haben vor der Therapie einen Rollstuhl beantragt, Mam wollte noch Krücken haben usw. Bevor sie von der Palliativstation nach Hause gekommen ist, da haben wir ein Pflegebett, Nachtisch und einen Toilettenstuhl beantragt. Vielleicht kannst du mit jemanden vom Palliativdienst über sowas reden, die helfen auch (ich wußte das erst zum Schluss, dass man sich darum nicht zu kümmern brauch). Wenn deine Mutter wieder zu Hause ist, beantragt eine Pflegestufe.

Ist schon Mist, da muss man kapieren und damit klar kommen, dass die eigene Mutter so schwer krank ist und muss an alles andere denken.

Kannst jederzeit fragen...

Meine Eltern wollten jetzt auch das Leben genießen. Nach der OP meinte meine Mam, dass man mit so einem Ding noch viele Jahre leben kann (keine 6 Monate später war sie nicht mehr da). Vielleicht war es besser für sie, ich weiß es nicht, aber ihr ist viel erspart geblieben und darüber bin ich froh. Sie musste so schon genug leiden und mit machen...

Ich nimm dich mal in den Arm!!!
Kannst mir jederzeit schreiben, wenn du nur darüber "reden" möchtest. Ich habe das Forum hier erst sehr spät gefunden.

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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