Liebe Lissi,
gut dass Du Dich dennoch durchgerungen hast, von Euch zu erzählen. Wir alle hier sind wichtig und auch wenn zur Zeit sicher alle traurig sind bedeutet es ja nicht, dass "kleinere" Übel (gibt es diese Unterscheidung bei uns überhaupt?) es nicht wert wären das Herz auszuschütten.
Als ich gelesen habe wie ihr die Fahrt hinter Euch gebracht habt wurde mir erst klar, wie es Euch geht. Ich habe den Eindruck, Du versuchst Eure Erlebnisse immer ein bißchen in den Hintergrund zu stellen, denn eigentlich bin ich ein aufmerksamer Leser, merke aber bei Dir dass wirklich zwischen den zeilen mehr zu entdecken ist. Die Fahrt selbst stelle ich mir für Euch beide schlimm vor, die grundsätzliche Gereiztheit sowieso. Sicher auch der ein oder andere Gedanke daran wie es nun bei den nächsten Fahrten laufen soll. Ich kann mir vorstellen welches Gefühlschaos oft bei Euch tobt, vermutlich wechselt sich alles ab, manchmal auch der Vorwurf, das Verständnis, die Liebe, das ausgepowert sein, die Suche nach Kraftreserven und erstaunt feststellen es sind doch immer noch irgendwo welche da.
Ich kann das Sträuben gegen das KH sehr gut verstehen. Aber auch Deine Angst im Hintergrund wie es gehen soll. Schade finde ich vor allem, dass der nette Arzt nicht da war, es ist unglaublich wie wichtig dieses Gefühl ist, gut aufgehoben zu sein. Auch wenn das Fachwissen vielleicht identisch sein mag, letztlich sind es eben doch die ersten Sekunden und das Vertrauen in den Menschen die die Entscheidung lenken.
Liebe Lissi, nimm Dich nicht zurück weil Du denkst es ginge anderen gerade schlechter als Dir. Wir alle hier haben doch gelernt, wie wahnsinnig wir uns auf einmal über kleine Dinge freuen können (z. B. eine Cola die endlich dort bleibt wo sie hin gehört), oder dass vielleicht gerade kein Wachstum festgestellt wird.
Genauso wichtig sind aber doch auch die "Kleineren" Dinge (find immer noch dass es die Unterscheidung nicht gibt) die schlecht laufen. Denn uns allen geht es doch so dass es letztlich die Summe der vielen kleinen Dinge ist, die manchmal zur Verzweiflung treibt und die Sicht vernebelt.
In diesem Sinne, meine Liebe... lass uns teilhaben an allen großen, kleinen Sorgen und Freuden.
so, und nun (aber wirklich

) der Abschluss meines Romans, wer sich über die Smilis ärgert und sie als taktlos empfindet, der ist glaube ich für sich die Verpflichtung eingegangen, sich alles zu versagen was uns eigentlich aufrecht erhält. Ich würde mich dann glaube ich fühlen als säße ich im

, eingesperrt mit dem was wir hier alle täglich sehen. Gerade die kleinen Lichtblicke sind es, die mich immer wieder voran schubsen. Ich finde sie wichtig - und vor allem wo uns doch allen immer das Gesicht des Gegenübers fehlt - ein ganz tolles Hilfswerkzeug ein bißchen Emotion in die schwarz weißen Buchstaben zu bringen.
Punkt.