Hallo Bettina,
du sagst es, es nimmt einfach kein Ende. Auf der einen Seite, kann man ja froh sein, sie wollen uns nur helfen. Die andere Seite ist aber immer die Angst vor dem Unbekannten. Manchmal weiß ich nicht, bin ich jetzt auf dem Weg der Besserung, oder deutet so eine neue Maßnahme eher auf eine Verschlechterung hin. "Wir stehen erst am Anfang der Behandlung", meinte meine Onkologin. Nach drei Jahren am Anfang, was soll man dazu sagen. Weiß man nicht ob man lachen oder weinen soll.
Ich habe festgestellt, ich gewöhne mich dann schon immer wieder an die Chemo, wenn erst einmal der Anfang gemacht ist, dann gehe ich da durch. Aber bis es soweit ist, kann mir keiner helfen.
Ich überspiele dann oft meine Traurigkeit. Meine Heiterkeit ist oft ein verzweifeltes Rollenspiel, im Sinne des Selbschutzes. Was tatsächlich in mir vor geht kann ich nicht in Worte fassen. Es ist dann auch schwer mit mir zu sprechen, bin sofort verletzt.
Manchmal bin ich auch Übergeschäftig, suche so Halt und Ablenkung. Kann mich keiner bremsen.
Ich wünsche euch die Kraft, den Mut, dies alles einfach durchzustehen. Es bleibt nicht nur finster.
Bis bald
Gitta


