Rippenfellkrebs
Hallo ihr lieben,
danke euch allen, dass ihr so schnell und präzise antwortet, das hilft mir wirklich sehr.
Ich war heute morgen bei der Visite dabei und habe den Arzt Löcher in den Bauch gefragt. Es war nicht der Chefarzt, Prof. Hartmann, sondern der Stationsarzt.
Es ist also so: Es wurden bei der Thoracoscopie Gewerbe entnommen und an zwei verschiedene Pathologen geschickt, die beiden waren sich nicht einig, ob es sich tatsächlich um ein Pleuramesotheliom handelt. Dr. Müller aus Bochum soll wohl jetzt der "Schiedsrichter" sein! Auf seinen Befund wird immer noch gewartet! Das, was am Rippenfell gefunden wurde, ist ein nicht klar definierbarer Tumor, der nicht einzugrenzen ist, es handelt sich wohl eher um eine Tumormasse, so wie ich den Arzt verstanden habe.
Gestern wurde die Bronchioscopie durchgeführt. Es wurde Schleim aus den Bronchien entnommen, der auch wieder pathologisch untersucht werden muss. Danach wurden auch wieder CT-Aufnahmen gemacht, die aber noch nicht ausgewertet waren (auf den Bildern sollte man jetzt eigentlich etwas erkennen können, nachdem der Lungenflügel jetzt nach dem Punktieren wieder funktioniert und das Wasser raus ist).
Und nun der Hammer: Auf direkte Nachfrage von mir sagte der Arzt, dass es keinerlei Möglichkeiten gebe, ein Pleuramesotheliom zu behandeln, auch würde er keine OP befürworten! Wir würden nirgendwo einen Arzt finden, der so etwas operieren würde. Er würde meinen Vater jetzt nach Hause schicken wollen und dann später (wenn alle Befunde vorliegen) telefonisch Kontakt mit meinen Eltern aufnehmen, damit alles weitere besprochen werden kann, dann - auf Wunsch meines Vaters hin - vielleicht auch mal eine Magen/Darm-Spiegelung vornehmen. Es sei keine Eile geboten, mein Vater könne "ruhig zum Segeln nach Norwegen fahren", wenn er das wolle. Es bestehe kein Grund für eine Notfallbehandlung (wortwörtlich!!!). Mir blieb einfach der Atem weg, als ich das hörte, das muss man sich mal vorstellen; ich glaube nicht, dass man Vater hier in Bremen-Ost die Hilfe bekommt, die er braucht.
Ich habe danach mit meinen Eltern gesprochen. Papa wird nun morgen früh entlassen, und das ist auch gut so. Ich werde mich schon einmal mit der BG (die ist vom behandelnden Arzt bereits informiert worden), Krankenkasse und Heidelberg in Verbindung setzen. Wenn wir dann alle Befunde zusammen haben, werde ich meine Eltern sofort nach Heidelberg bringen.
Ich meine, wir sprechen hier doch nicht von einer Lungenentzündung!!!
Ich werde euch berichten, wie es weitergeht und danke nochmal für eure für mich wahnsinnig wichtigen Informationen!!!
Mein Vater verdient die beste Behandlung, die es gibt und ich (auch "Büromensch", wie du, liebe Inge) werde versuchen, sie ihm zu ermöglichen...
Liebe Grüße an euch aus Bremen
Petra.
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