Du fehlst mir so sehr............
Hallo ihr Lieben,
das Wochenende steht vor der Tür, langsam müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die Zeit verbringen. Ist das bei euch auch so, dass das Wochenende immer am Schlimmsten ist, weil man da keine Ablenkung hat und zu viel Zeit zum Grübeln?
Die Zeit vor dem Einschlafen ist auch schlimm, ganz oft sehe ich Matti in seinen lezten Wochen, Tagen, Stunden ...
Ich wünschte mir ich hätte die Kraft die er besessen hat. Ich habe noch nie einen so starken Menschen erlebt, der trotz aller Rückschläge immer optimistisch war, auch im Rollstuhl immer noch Pläne geschmiedet hat.
Eine Szene werde ich nie vergessen:
In dem Ort wo er zur Reha war wurde ein Schloß zum Hotel umgebaut. Die ganze Familie machte einen Spaziergang, Matti war im Rollstuhl dabei. Es ging ihm nicht gut, seine Eltern und ich hatten kurz vorher vom Arzt gehört das man nichts mehr tun kann. Er wußte es aber nicht, er hat den Arzt gar nicht nach dem Ergebnis des CT´s gefragt.
Wir stehen also vor dem Schloß und sein Vater sagt: wenn du wieder gesund bist mieten wir uns Zimmer hier, wenn´s ein 5 Sterne Haus wird zahle ich , bei 4 Sternen zahlst du, einverstanden. Matti sagt ja, das können wir machen. Versteht ihr, er plante noch, wollte noch leben. Ich stand dabei und dachte ich halte den Schmerz nicht aus. Ich wollte nicht vor ihm weinen also habe ich das "Spiel" mitgespielt.
Ich bedaure so sehr das ich nicht mit ihm über den Tod und seine Ängste gesprochen habe. Matti war immer einer, der Probleme am liebsten mit sich selbst ausgemacht hat. Nur ganz ganz selten haben wir über seine Krankheit gesprochen.
Irgentwann habe ich beschlossen zu warten, ob er den ersten Schritt macht, er hat´s nie getan.
Später hat der Tumor ihm die Fähigkeit zu reden genommen.
Seine letzes Wort an mich war : Komm !
Er hat mich in den Arm genommen und geküsst.
Das war sein Abschied, danach ist er in eine Art Koma gefallen und war für mich nicht mehr erreichbar. Ich habe zwar gefühlt das er mich registriert, das er ruhiger wird wenn ich da bin und mit ihm rede. Nächtelang habe ich auf dem Boden neben seinem Bett geschlafen weil ich Angst hatte, im Nebenzimmer auf der Liege könnte ich nicht hören, wenn er plötzlich nachts stirbt. Ich hätte mir so gewünscht, das er zu mir : gute Nacht mein Schatz schlaf gut und träum was schönes ! sagt, wie jeden Abend! Nie mehr werde ich seine Worte hören.
Es ist unendlich schwer. Die Trauer umgibt mich wohin ich auch gehe.
So, der Roman ist lang genug.
Ich freue mich, das ihr nicht böse seit und mich verstehen könnt. Es ist schön das ihr da seit!
Viele liebe Grüße aus Wolfsburg
Heike
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