Du fehlst mir so sehr............
Hallo, Ihr Lieben, lese seit einiger Zeit Eure Berichte und habe lange überlegt, ob ich mich auch einklinken soll. Ich habe am 10.03.2003 meinen Mann an Rippenfellkrebs verloren und bin viel alleine und sitze dann hier am PC. Ich habe auch schon einige Sachen beim Thema Rippenfellkrebs geschrieben und hoffe, dass ich anderen helfen kann. Das war auch der Wunsch meines Mannes. Wir waren die letzten 7 Monate vom 12. august 2002 bis zum 26.02.2003 mit einigen Unterbrechungen immer in Heidelberg. Hier hat man noch großartiges geleistet und ich konnte meinen Mann immer begeleiten. Aber in der Nach zum 10.03.2003 ist er dann morgens um 3.15 Uhr verstorben. Ich war bei ihm, er hat so gekämpft, aber der Krebs war stärker. Er hat immer gehofft, er schafft es, aber leider hat er den Kampf verloren.
Ich vermisse meinen Ulli sehr, wir waren 31 Jahre verheiratet, jetzt am 24.09. hätten wir unseren 32. Hochzeitstag gehabt, irgendwie mag ich gar nicht daran denken. Auch an meinem 53. Geburtstag war ich ohne meinen Ulli. Unsere Tochter war zwar an diesem Tag bei mir und wir sind auch zusammen weggefahren, aber er fehlte uns beiden doch sehr.
Wir hatten so viele Pläne. Im letzten November wäre er in Altersteilzeit gegangen und dann wollten wir viel reisen, noch einiges an unserem Haus verändern und uns für alles viel Zeit nehmen. Leider kam die Krankheit dazu und der Krebs war schneller. Nun ist alles aus, allein macht mir das alles keinen Spaß. Außerdem ist mal wieder Wochenende. Ich mag die Wochenenden nicht. Am Sonntag sage ich mir dann wieder, heute vor 27 Wochen war mein Schatz noch bei mir und in der Nacht zum Montag bin ich immer gegen 3.15 Uhr wach, da kann ich meinen Wecker nach stellen. Montags ist dann nie mein Tag, ich bemühe mich immer, dass alles fast normal verläuft, aber es ist sehr sehr schwer. Doch wir haben ein großes Haus und Ulli hat hier viel und sehr gerne gearbeitet, damit es unsere Tochter einmal besser hat. Darum bemühe ich mich, alles in seinem Sinne weiterzuführen, auch wenn einige Leute meinen mir gute Ratschläge geben zu müssen, was ich tun und lassen sollte.Ist sicherlich alles gut gemeint, aber diese Leute sind nicht in meiner Lage und ich denke, dass unsere Tochter und ich wissen was für uns gut ist oder nicht. Leider wohnt unser Kind ca. 40 km von hier entfernt und kann nicht immer hier sein. Aber sie kommt so oft wie möglich, aber sie hat auch ihren Job und kann dann immer nur am abend kommen. Zur Zeit suche ich mir auch wieder Arbeit. Ich habe immer im Büro gearbeitet habe aber meinen Beruf aufgegeben, um meinen Mann betreuen zu können. Jetzt ist es natürlich mehr als schwierig mit 53 Jahren noch eine Stelle zu bekommen. Doch wir suchen weiter, so schnell geben wir nicht auf, unser Ulli sagte jeden Morgen, jeder Tag ist für mich ein Kampf, aber ich gebe nicht auf, wer nicht kämpft, der hat schon verloren und ich will kein Verlierer sein, ich werde es schaffen. Also werden auch wir weiterkämpfen, um unser Leben neu zu meistern ohne ihn und vielleicht können wir dann sagen, Ulli mein Schatz, wir haben es geschafft.
So, jetzt habe ich Euch genug geschrieben, sollte gar nicht so viel werden, aber ich denke, ihr wißt wie es ist, wenn man einfach mal wieder nur "reden" möchte.
Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag und vielleicht hören wir mal wieder voneinander.
Viele liebe Grüße von Inge
|