[Tom2605]

Hallo zusammen,

meine Frau und ich haben gestern ein sehr langes Gespräch geführt und sie hat sich für folgenden Weg enntschieden:

Wir werden in erster Linie unsere gemeinsame Zeit bis 30.07. geniessen und sie wird sich in dieser Zeit bereits einmal die Blutwerte vom Hausarzt holen. Weiter will sie sich unbedingt eine zweite Meinung einholen.

Eine Chemo lehnt sie ab, solange auch nur noch ein kleines Stückchen Entzündung in der Lunge besteht, da es ein zu grosses Risiko darstellt. Uns klingt immer noch der Satz des Arztes im Ohr " Solange da eine Entzündung besteht, wird die Chemo die Entzündung wieder aufflammen lassen und das würde sie mit Sicherheit nicht überleben. "

Nun plötzlich schwenken die um und sagen so ein kleiner Rest Entzündung macht nichts aus. Sie und auch ich haben da so ne Befürchtung, dass meine Frau als Versuchskaninchen hinhalten soll.

Weiter ist ihr physischer (nur noch 52 Kilo bei 1,70m Größe) und psychischer Zustand im Moment noch derart schlecht, dass sie den Nebenwirkungen einer Chemo sicher nicht gewachsen ist. Ausserdem will sie absolut nicht schon wieder ins KH. Ambulant sagen die Ärzte, wäre die Chemo bei ihr viel zu gefährlich. Also will sie die Behandlung ablehnen bis sie sich selbst wieder in der Lage sieht, allen Widrigkeiten während der Chemo etwas entgegen stellen zu können.

Kontrolluntersuchungen und so weiter wird sie weiterhin machen, doch eine stationäre Behandlung kommt für sie absolut nicht in Frage. So wird sie es dem Arzt heute sagen. Sollte es eine leichte Chemo geben, die sie zuhause machen kann und die das Immunsystem nicht so sehr belastet will sie das gerne machen ... aber ins KH kriegen sie im Moment keine 10 Pferde.

Ich sitze daneben und weiss nicht, was ich ihr raten soll. Einerseits verstehe ich sie, andererseits wird in ein paar Wochen die Bestrahlung beendet und dann ? Ihr geht es von Tag zu Tag besser hier zuhause, nun will sie nicht wieder im KH alleine rumliegen und sich mit Medis vollpumpen lassen, noch dazu, wo sie kein Vertrauen mehr zu den Ärzten dort hat, nach dem schlechten Informationsfluss dort. Fragt man 3 Ärzte, sagen die 3 unterschiedliche Dinge. Das kann es doch wirklich nicht sein.

FÜr sie ist Fakt ... solange noch eine Entzündung der Lunge da ist keine Chemo, höchstens ne leichte aber auch nur wenn ambulant. Stationär geht sie mir im Moment absolut nicht ... wenns mal eine Nacht ist zur Beobachtung ja, aber mehr will sie nicht. Ausserdem hat sie sowieso schon ne Heidenangst vor der Chemo. Sie hat gesagt, sie würde das alles schon packen, wenn sie mich an ihrer Seite weiss, aber im KH kann ich das nicht sein.

Ich weiss echt nicht, was ich ihr raten soll, wie ich ihr helfen kann. Drängen kann ich sie nicht die Behandlung machen zu lassen. Im Moment stehe ich dem Ganzen etwas hilflos gegenüber.

Liebe Grüße
Thomas